Detailergebnis zu DOK-Nr. 69231
Radschnellweg RS1 - die A1 für den Radverkehr?
Autoren |
J. Brunsing |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege |
Verkehrszeichen 30 (2014) Nr. 4, S. 4-8, 5 B, 8 Q
Mit dem Radschnellweg Ruhr (RS1) soll in sechs Jahren eine circa 100 km lange und mindestens 4,00 m breite Fahrradstraße durch den zentralen Bereich des Ruhrgebiets fertiggestellt sein und die vorhandenen Verkehrsachsen A 40 beziehungsweise Bergisch-Märkische Eisenbahn entlasten. Die Bezeichnungen Radschnellweg oder Radschnellverbindung bilden die gebräuchlichsten Begriffe für deutlich über den aktuellen Standards ausgebaute leistungsfähige Fahrradwege für den werktäglichen Verkehr. Die Fachwelt postuliert damit Verbindungen im Radverkehrsnetz, die wichtige Zielbereiche mit entsprechend hohen Potenzialen über größere Entfernungen verknüpfen und ein durchgängig sicheres und attraktives Befahren bei hohen Reisegeschwindigkeiten ermöglichen. In den derzeit gültigen Regelwerken zum Straßenbau oder in der Straßenverkehrsordnung findet sich bislang noch keiner der Begriffe und somit auch noch keine eigene Straßenverkehrsordnungs-Beschilderung. Stattdessen versucht das Arbeitspapier "Einsatz und Gestaltung von Radschnellverbindungen" der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) eine Art Vornormierung, indem es den gegenwärtigen Erkenntnisstand im Sinne einer Ergänzung des bestehenden Rad-Regelwerks im Duktus der "Richtlinien für integrierte Netzgestaltung" (RIN) systematisiert. Die Idee der Radschnellverbindungen stammt - wie bei dieser Verkehrsart häufig - aus den Niederlanden. In Deutschland fand die Idee etwa ab Anfang des Jahrtausends mit zunehmender Pedelec-Marktdurchdringung und der Folge höherer Reisegeschwindigkeiten verbunden mit längeren zurückgelegten Fahrtstrecken zunehmend Gehör. Aber auch Fahrrad-Leichtbau, die Nutzung von Rennrädern, Fixies und Mountainbikes im Alltagsverkehr sowie weitere technische und gesellschaftliche Aspekte verbesserten die Einstellung pro Fahrrad und verlangten nach leistungsfähigen Verkehrswegen.