Detailergebnis zu DOK-Nr. 69272
Aufzeichnung des kapillaren Unterdrucks im plastischen Beton zur Kontrolle der Frühschwindrissbildung (Orig. engl.: Capillary pressure monitoring in plastic concrete for controlling early-age shrinkage cracking)
Autoren |
M. Schmidt V. Slowik D. Käßler M. Eiserbeck |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Concrete Materials 2014. Washington, D.C.: Transportation Research Board (TRB), 2014 (Transportation Research Record (TRB) H. 2441) S. 1-5, 6 B, 13 Q
Das Reißen des Betons in der plastischen Phase kann hauptsächlich auf den Aufbau von kapillarem Unterdruck im Porenwasser des Materials zurückgeführt werden. Die Verdunstung führt zum Verlust des Wassers und die festen Partikel an der Oberfläche können eventuell nicht länger mit einem ebenen Wasserfilm bedeckt werden. Die gebogene Wasseroberfläche zwischen diesen Partikeln führt zu zusammenziehenden Kräften und zum möglichen Reißen. Wenn der kapillare Unterdruck als treibende Kraft beim plastischen Frühschwinden mit technischen Messverfahren aufzuzeichnen wäre, könnte man das Risiko des Reißens schon in situ beurteilen und zusätzliche Nachbehandlungsmaßnahmen einleiten. Der gemessene kapillare Unterdruck erfasst den Einfluss der Materialzusammensetzung, der Umgebungsbedingungen und der Bauteilgeometrie. Deshalb ist er ein sofortiger Indikator für das Risiko der Frühschwindrissbildung. Ein neuerlich entwickeltes kabelloses Sensorsystem für Messungen des kapillaren Unterdrucks in situ wurde vorgestellt. Mögliche Anwendungsgebiete sind die Überwachung von Nachbehandlungsmaßnahmen, die Auswertung ihrer Wirtschaftlichkeit und die Beschreibung der Betonzusammensetzung in Bezug zu ihrer Verwundbarkeit bei der plastischen Schwindrissbildung.