Detailergebnis zu DOK-Nr. 69332
Nachhaltige Mobilitätsstrategie für die Pendler-Uni
Autoren |
B. Frauendienst L. Gemmeke |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Verkehrszeichen 30 (2014) Nr. 3, S. 22-27, 6 B
Die 1962 gegründete Ruhr-Universität Bochum (RUB) wurde in den 1960er-Jahren im städtebaulichen Leitbild der "autogerechten Stadt" als Campus-Universität am südöstlichen Rand der Stadt Bochum errichtet. Sie ist Lern- und Arbeitsort für rund 47 500 Menschen. Mit 5 500 Beschäftigten ist sie nicht nur der größte Arbeitgeber Bochums, sondern auch Bildungsstätte für etwa 42 000 Studierende. Damit rangiert die RUB unter den zehn größten deutschen Universitäten und umfasst außerdem die Dimensionen einer mittelgroßen Stadt, was sich insbesondere auch in der Verkehrssituation auf und um den Campus wiederspiegelt. Lange Zeit war die RUB in den Köpfen als Auto-Universität besetzt. Dieser Ruf ist zum einen darauf zurückzuführen, dass nur etwa 45 % der Beschäftigten und Studierenden in Bochum wohnen. Zum anderen ist der Campus für den MIV sehr gut erschlossen: Der Anschluss an die A 43 befindet sich in unmittelbarer Nähe und die RUB verfügt noch heute über 7 000 kostenfrei nutzbare Parkplätze. An Radverkehr und Barrierefreiheit wurde dabei im Zeitgeist der 1950er- und 1960er-Jahre nur wenig gedacht. Problematisch erweist sich hierbei auch die Hanglage des Unigeländes, wodurch sich viele Höhenstufen auf dem Campus ergeben. Für den Kfz-Verkehr wurden dabei baulich strikt vom Fußgängerverkehr getrennte Verkehrswege geschaffen, was Anpassungen im Bestand in der Vergangenheit sowohl aus fachlicher als auch aus finanzieller Sicht schwierig machte. Mit einer Mischung aus Mobilitätsmanagement und infrastrukturellen Investitionen in den Fußgänger- und Radverkehr wurde an der Ruhr-Universität Bochum die Mobilitäts- und Verkehrsstrategie MOVE 2013 entwickelt.