Detailergebnis zu DOK-Nr. 69467
Berufsbedingte Hochmobilität: einige Erkenntnisse
Autoren |
V. Kaufmann S. Vincent-Geslin E. Ravalet G. Viry Y. Dubois |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Verkehrszeichen 31 (2015) Nr. 1, S. 4-8, 5 B, Q
Wie konstant oder veränderlich ist das Mobilitätsverhalten von hochmobilen Personen ("grands mobiles") im Zeitverlauf und wie wird es von den betroffenen Berufstätigen wahrgenommen? Fragen dieser Art standen im Mittelpunkt einer Studie in sechs europäischen Ländern. Die Resultate zeigen unter anderem, dass sich Berufstätige zunehmend (und gezwungenermaßen) an weite Wege gewöhnen - ungeachtet der ebenfalls klar nachweisbaren negativen Konsequenzen für Privat- und Familienleben. Subjektive Wahrnehmung und Handlungsmöglichkeiten variieren jedoch interindividuell stark. Hochmobilität ist heute weit mehr als nur eine Randerscheinung des Arbeitslebens: Fast die Hälfte der berufstätigen Bevölkerung in Europa ist davon aktuell oder in der vergangenen beruflichen Laufbahn betroffen. Diese Personen verbringen einen beträchtlichen Teil ihrer Zeit mit der Fahrt von und zur Arbeit, was häufige und wiederholte Abwesenheiten von der Wohnung und folglich komplexe Abstimmungsprozesse mit sich bringt, um Berufs- und Privatleben miteinander zu vereinbaren. Verschiedene Formen der beruflichen Hochmobilität wurden in aktuellen Forschungsarbeiten des Laboratoire de Sociologie Urbaine (LaSUR) der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) betrachtet. Im Vordergrund standen beruflich motivierte regelmäßige Langstreckenpendlerbewegungen neben bi-lokalem Wohnen und Fernbeziehungen aus beruflichen Gründen. Als Hochmobile ("grands mobiles") wurden drei Kategorien von Personen definiert und im Weiteren betrachtet.