Detailergebnis zu DOK-Nr. 69480
Umsetzung des Shared-Space-Gedankens: eine kritische Zwischenbilanz
Autoren |
J. Gerlach |
---|---|
Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
PLANERIN (2014) Nr. 5, S. 40-42, 6 B
Gegenwärtig diskutierte Konzepte zur Gestaltung von Straßen und Plätzen in zentralen Bereichen sollen zu mehr sozialer Rücksichtnahme im Verkehr führen. So war es Ziel des EU-Programms Shared Space (Interreg IIIB North Sea), aus Straßen, Plätzen und Knotenpunkten gemeinsam genutzte und belebte Orte mit mehr Lebensqualität zu machen, in denen der Kfz-Verkehr einen Gaststatus einnimmt. Seit dem EU-Programm mit dem einzigen deutschen Projekt in Bohmte wird Shared Space in Deutschland als Synonym für Straßenräume verwendet, die sich durch eine wohltuende Atmosphäre sowie durch gegenseitige Rücksichtnahme und Kommunikation der Verkehrsteilnehmenden vom übrigen Straßennetz spürbar abheben (sollen). Oft werden die schweizerischen Begegnungszonen als Vorbild für höher belastete Hauptverkehrsstraßen genannt und der Begriff der Begegnungszone verwendet. Gefordert wird vereinzelt, ein neues Verkehrszeichen in Anlehnung an die schweizerische Begegnungszone in die deutsche Straßenverkehrsordnung aufzunehmen, das die zulässige Geschwindigkeit auf 20 km/h begrenzt und den Fußgängern auch bei höheren Kfz-Verkehrsbelastungen das Recht einräumt, die Straße in ihrer ganzen Breite beziehungsweise den Platzbereich in seiner ganzen Ausdehnung zu benutzen.