Detailergebnis zu DOK-Nr. 69540
Die VD-Prüfung - Einflüsse auf das Dehnungsverhalten von Straßendeckenzementen
Autoren |
C. Schneider P. Pratscher |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk |
Zement und Beton (2015) Nr. 3, S. 10-13, 3 B, 8 Q
Die im Beitrag dargestellten österreichischen Untersuchungsergebnisse bestätigen, dass im Gesamtalkaligehalt von Portlandhüttenzementen kein systematischer Einfluss auf das Ergebnis der Dehnungsprüfung nach ON B 3100 - Beurteilung der Alkali-Kieselsäure-Reaktivitäten im Beton - begründet ist. Gleichwohl legt die auffällig hohe Dehnung des Zements mit 0,4 % Na2O-Äquivalent nahe, dass vielmehr der Hüttensandgehalt maßgeblich das Dehnungspotenzial beeinflusst. Die Darstellung der Dehnungswerte belegt diese Annahme und eröffnet eine nahezu lineare Verringerung der Dehnung mit zunehmendem Hüttensandgehalt. Dies entspricht früheren nationalen Erkenntnissen während der Entwicklung des Prüfverfahrens sowie der einschlägigen Erfahrung internationaler Forschung. Da österreichische Hüttensande - auch der im Projekt verwendete - im internationalen europäischen Vergleich tendenziell leicht erhöhte Alkaligehalte in der Größenordnung von 1 % aufweisen, bestätigt sich außerdem die Annahme, dass der Alkalibeitrag durch den Hüttensand keinen ungünstigen Einfluss auf das Dehnungsmaß hat. Im Gegenteil würde eine pauschale Begrenzung des Alkaligehalts im Zement nahelegen, in der Praxis der Zementherstellung die Hüttensandgehalte in Straßendecken zu verringern, was für den gewünschten baupraktischen Effekt kontraproduktiv wäre. Damit stellt zur Vermeidung einer schädigenden AKR die Festlegung eines Mindesthüttensandgehalts in österreichischen Straßendeckenzementen eine wirksamere Alternative dar als die Begrenzung des Gesamtalkaligehalts. Es bleibt bis auf weiteres zu beachten, dass jede Form von Schnell-test unter verschärften Bedingungen die Bedingungen der baupraktischen Anwendung nur beschränkt widerspiegeln kann. Eine Validierung der Übertragbarkeit auf die Praxis ist daher unerlässlich, wobei bislang vorliegende Erkenntnisse auf eine hinreichende Übereinstimmung zwischen Mörtelschnelltests und Langzeit-Betonversuchen bei der Verwendung von Hüttensanden hinweisen. Zusätzlich ist zu berücksichtigen, dass in der Baupraxis und -nutzung weitere Einflussgrößen, wie zum Beispiel die Güte der Nachbehandlung sowie die Streckenpflege durch Wartung der Fugen und dergleichen, maßgebliche Einflüsse auf die Dichtigkeit und damit auf die Vermeidung des Eindringens von Alkalien in den Beton haben.