Detailergebnis zu DOK-Nr. 69603
Zur Arbeit mit dem Pedelec
Autoren |
E. Lohmann |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege |
mobilogisch! 35 (2014) Nr. 3, S. 25-28, 2 B, 1 Q
Steigende Ölpreise und wachsender Sanierungsstau machen die Automobilität immer unzeitgemäßer. Die Förderung des Umweltverbunds ist das Gebot der Stunde. Doch gegenüber dem Auto hat er Nachteile: Entweder bietet er nicht genügend Flexibilität, oder die Reichweite lässt zu wünschen übrig. Mit dem Pedelec gibt es ein Verkehrsmittel, das vor allem im städtischen Umfeld diese Nachteile ausgleichen kann. Trotz dieses Potenzials haftet dem Pedelec immer noch das Image eines Verkehrsmittels für Rentner und die Freizeit an. Da die Radverkehrsförderung Aufgabe der Kommunen ist, wurde in einer nicht repräsentativen Umfrage unter 26 deutschen Städten untersucht, ob und wie das Pedelec gefördert wird. Fast alle der befragten Kommunen sind Großstädte. Der motorisierte Individualverkehr (MIV) ist für rund 14 % der deutschen CO2-Emissionen verantwortlich. Das waren im Jahr 2008 etwa 317 000 Tonnen - täglich. Gleichzeitig sind zwei Drittel der mit dem Auto zurückgelegten Wege kürzer als zehn Kilometer, 46 % sogar kürzer als fünf Kilometer. Über die Emission von Treibhausgasen und Feinstaub hinaus verursacht der MIV Lärm, einen umfassenden Flächenverbrauch und nicht zu unterschätzende Gesundheitskosten. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob der MIV - ob nun mit Verbrennungs- oder mit Elektromotor - zukunftsfähig ist, oder ob ein neues Verkehrsmittel oder Mobilitätskonzept an seine Stelle treten kann und soll. Damit das vorhandene Potenzial des Pedelecs genutzt werden kann, sollte auf Bundesebene mehr Informationsarbeit betrieben, sowie ein Leitfaden erstellt werden. Auf kommunaler Ebene müssen vor allem die Öffentlichkeitsarbeit und die Kooperation mit den Umlandgemeinden gestärkt werden. Gelingt dies, ist eine Zukunft mit weniger Autoverkehr möglich, die nicht auf die Kosten unserer alltäglichen Mobilität geht. Das Pedelec dient im städtischen Umfeld dazu, Strecken bis 15 Kilometer flexibel und individuell zurückzulegen. Allerdings fehlt vielen Kommunen bisher das Bewusstsein für sein Potenzial.