Detailergebnis zu DOK-Nr. 69660
Reinigung von Ölverschmutzungen auf Straßen
Autoren |
R. Roos M. Zimmermann S. Schweiger |
---|---|
Sachgebiete |
16.0 Allgemeines |
Straße und Autobahn 66 (2015) Nr. 9, S. 609-617, 2 B, 2 T, 5 Q
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat zusammen mit der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) eine Voruntersuchung mit dem Ziel beauftragt, praktische Handlungsempfehlungen zum Einsatz verschiedener Reinigungsverfahren und zur Beurteilung des Reinigungserfolgs für die im Rahmen der Reinigung von Ölverschmutzungen seitens des Baulastträgers zuständigen Akteure zu erarbeiten. Auch wenn es aufgrund gegebener Rahmenbedingungen nicht möglich war, den gesamten Themenkomplex abschließend zu behandeln, sollen dennoch die bisher erzielten Erkenntnisse vorgestellt werden. Als Grundlage wurden Reinigungstechniken für Verunreinigungen von Leichtflüssigkeiten auf Straßen vor dem Hintergrund der jeweils erreichbaren Reinigungsqualität analysiert. Hauptbestandteil der Untersuchung waren sechs Feldversuche: Auf Straßenabschnitten mit unterschiedlichen Belägen wurden definierte, an reale Szenarien angelehnte Verunreinigungen mit den Leichtflüssigkeiten Diesel und Motoröl ausgebracht und mit Bindemittel (Trockenreinigung) sowie typischen Reinigungsmaschinen (Nassreinigung) mit variierender Anzahl der Übergänge abgereinigt. Die nach der Reinigung erzielten mittleren Vollverzögerungen (MFDD) in Kombination mit Vorher- und Nachher-SRT-Griffigkeitswerten sowie ergänzenden Beobachtungen zu verbliebenen Resten der Verschmutzung bildeten die Basis zur Beurteilung des erreichten Reinigungserfolgs. Mit zielführenden Reinigungsgeschwindigkeiten und -häufigkeiten wurden auf 10-Minuten-Schritte bezogene Leistungswerte für die unterschiedlichen Techniken formuliert. Damit können die Entscheidungsträger vor Ort unter Beachtung maßgeblicher Randbedingungen (Anfahrts- und Rüstzeiten von Maschinen, zur Verfügung stehendes Personal, Menge des vorhandenen Bindemittels zur Trockenreinigung) eine Reinigungstechnik wählen, die auch unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten (Sperrzeitminimierung) eine möglichst günstige Lösung darstellt. Bei einer korrekten Zuordnung der Verunreinigung zum relevanten Untersuchungsszenario und der Anwendung einer dafür empfohlenen Reinigungstechnik ist von einem hinreichenden Reinigungserfolg auszugehen, solange keine qualitativen Indizien für verbliebene Verunreinigungen dagegensprechen.