Detailergebnis zu DOK-Nr. 69710
Nutzen-Kosten-Analyse für Radschnellwege
Autoren |
W. Röhling |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Straßenverkehrstechnik 59 (2015) Nr. 10, S. 663-670, 5 B, 2 T, 8 Q
Radschnellwege stellen ein neues Element in der Verkehrsplanung dar. Die Dimension der durch Radschnellwege hervorgerufenen Veränderung der Verkehrsnachfragestruktur sowie die Größenordnungen der notwendigen Investitionen erfordern in der Planung und Entscheidungsfindung die Nutzung gleicher Instrumente wie bei Infrastrukturinvestitionen für Straße und Schiene. Hierfür ist das gängige Mittel die volkswirtschaftliche Nutzen-Kosten-Analyse (NKA). Im Rahmen eines Forschungsprojekts ist ein NKA-Verfahren speziell für die Bewertung der Effizienz von Radverkehrsmaßnahmen entwickelt worden. Dieses enthält Nutzenkomponenten aus den gängigen Bewertungsverfahren, aber auch spezifische Komponenten wie zum Beispiel den positiven Einfluss des regelmäßigen Fahrradfahrens auf die Gesundheit. Dieses Bewertungsverfahren wird am Beispiel des Radschnellwegs Ruhr RS 1 angewendet. Der RS 1 verläuft von Duisburg bis in das Zentrum von Hamm, ist etwa 101 Kilometer lang und erfordert ein Investitionsvolumen von circa 183 Mio. Euro. Eine feinräumige Datenbasis für Verkehrsströme, die für den Einsatz einer NKA erforderlich ist, liegt für das Einzugsgebiet des RS 1 vor. Die Berechnungen ergeben für den RS 1 schon bei einer konservativen Variante mit 14 % Radverkehrsanteil im Einzugsgebiet des RS 1 ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,8, was auf einen hohen Nutzen schließen lässt und dem RS 1 eine hohe Wirtschaftlichkeit bescheinigt. In einer anderen Variante wurde mit einem Radverkehrsanteil von 20 % bei sonst gleichen Rahmenbedingungen gerechnet, was das Nutzen-Kosten-Verhältnis auf einen Wert von 4,8 ansteigen lässt.