Detailergebnis zu DOK-Nr. 69723
Simulationsberechnung zur Durchsickerung von Erdbauwerken bei Bauweisen mit technischen Sicherungsmaßnahmen
Autoren |
E. Birle |
---|---|
Sachgebiete |
7.1 Baugrunderkundung; Untersuchung von Boden und Fels 7.4 Entwässerung, Grundwasserschutz |
Straße und Autobahn 66 (2015) Nr. 10, S. 713-720, 16 B, 8 Q
Bei Verwendung von Böden und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen (BumI) in Erdbauwerken sind aus Gründen des Boden- und Gewässerschutzes gegebenenfalls technische Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen, um eine Durchsickerung der Böden und Baustoffe mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen und damit einen möglichen Austrag von Schadstoffen auf ein verträgliches Maß zu minimieren. In dem Merkblatt über Bauweisen für technische Sicherungsmaßnahmen beim Einsatz von Böden und Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen im Erdbau (FGSV, 2009) werden verschiedene Bauweisen für Straßendämme vorgestellt. Anhand von numerischen Berechnungen wurde untersucht, inwieweit Erdbauwerke, die gemäß dieser Bauweisen errichtet wurden, durchsickert werden. In einer ersten Phase wurden Berechnungen mit einer zeitlich konstanten Infiltrationsrate durchgeführt. Diese Berechnungen belegen, dass die Bauweisen mit Abdichtungen und die Kernbauweise geeignet sind, um die Sickerwassermengen zu minimieren. Für die Bauweise mit gering durchlässigen Böden beziehungsweise Baustoffen mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen, bei der auf eine zusätzliche Dichtungsschicht verzichtet wird, ergeben sich in Abhängigkeit vom Durchlässigkeitsbeiwert der Böden beziehungsweise Baustoffe mit umweltrelevanten Inhaltsstoffen gegenüber den anderen Bauweisen rechnerisch zum Teil deutlich höhere Sickerwassermengen. Für diese Bauweise wurden deshalb ergänzende Berechnungen durchgeführt, bei denen zeitlich variable Klimarandbedingungen zum Ansatz kamen, wobei auf Messdaten des Deutschen Wetterdienstes zurückgegriffen wurde. Diese Berechnungsergebnisse zeigen, dass der Ansatz von Klimarandbedingungen in Form von Tageswerten zu einer deutlich geringeren rechnerischen Durchsickerung führt, als wenn mit einer zeitlich konstanten Infiltrationsrate gerechnet wird.