Detailergebnis zu DOK-Nr. 69942
Temporäre Seitenstreifenfreigabe - Analyse der verkehrlichen Wirkungen
Autoren |
F. Busch S. Grosanic C. Recker |
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Sachgebiete |
5.12 Straßenquerschnitte 5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) |
Straßenverkehrstechnik 59 (2015) Nr. 12, S. 810-819, 10 B, 2 T, zahlr. Q
Die vorhandene Straßeninfrastruktur ist dem aktuellen Verkehrsaufkommen oft nicht mehr gewachsen und Staus sind die Folge. Um eine Lösung für die Übergangszeit bis zu einer vorgesehenen baulichen Erweiterung (Vollausbau) zu schaffen, bietet es sich an, den Seitenstreifen in Spitzenverkehrszeiten für den Verkehr freizugeben. Im Rahmen einer Masterarbeit am Lehrstuhl für Verkehrstechnik der Technischen Universität München wurde die Akzeptanz des Seitenstreifens durch die Verkehrsteilnehmer untersucht. Dafür wurde im Großraum München ein Vergleich zwischen einem regulär achtstreifigen und einem sechsstreifigen Autobahnquerschnitt, bei dem zusätzlich die Möglichkeit der temporären Seitenstreifenfreigabe besteht, gezogen. Die zur Verfügung gestellten Daten wurden vor der Auswertung einer Clusterung nach Fahrtzwecken und Verkehrszusammensetzungen unterzogen. Die Ergebnisse basieren auf einer Intervallschätzung zu einem Konfidenzniveau von 95 % und sind somit statistisch abgesichert. Die entlastende Wirkung, die der Seitenstreifen mit sich bringt, wurde anhand von Verkehrsstärkeanteilen bewertet und denen des Hauptfahrstreifens gegenübergestellt. Auch wurde speziell auf das Fahrverhalten der Pkw-Fahrer bei der Nutzung des ganz rechten Fahrstreifens eingegangen. Resümierend kann festgehalten werden, dass der Seitenstreifen von Pkw-Fahrern eine deutlich schlechtere Akzeptanz erfährt als von Lkw-Fahrern und die Hemmschwelle zur Nutzung hier nachweislich höher liegt als bei dem Hauptfahrstreifen eines Regelquerschnitts.