Detailergebnis zu DOK-Nr. 69953
Implementierung der Pkw-Telematik in die Kfz-Versicherungstarifierung - ein Analyse-Ansatz für Fahrprofile
Autoren |
W. Weidner R. Weidner F.W. Transchel |
---|---|
Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 86 (2015) Nr. 2, S. 91-121, 7 B, zahlr. Q
Anders als im europäischen und außereuropäischen Ausland, in dem telematische Kfz-Versicherungsprodukte bereits fest etabliert sind, werden diese in Deutschland noch erprobt. Ursächlich für die Zurückhaltung ist, dass die Prämienberechnung mit vielen Tarifierungsmerkmalen bereits sehr differenziert und das zusätzliche Potenzial erst bei niedriger Granularität der Daten und ausgereiften Auswertungsmethoden ausgeschöpft werden kann. Maßgeblich sind ebenfalls datenschutzrechtliche Bedenken und Kosten der technologischen Implementierung. Allerdings veranlasst die verpflichtende Einführung des automatischen Notrufsystems eCall für Neuwagen in der Europäischen Union ab voraussichtlich 2018 die deutsche Versicherungswirtschaft dazu, sich in den nächsten Jahren vermehrt mit der Verkehrstelematik auseinanderzusetzen. Im Rahmen der Simulationsstudie wurde eine Klassifizierung von Fahrprofilen anhand des Fahrverhaltens vorgestellt. Basierend auf stochastisch simulierten Fahrprofilen lassen sich unter simultaner Betrachtung von Geschwindigkeits- und Beschleunigungsparametern sechs Fahrstile unterscheiden. Die präsentierten Fahrstile stehen beispielhaft für die untersuchten Parameterbereiche - ein echtes Versicherungsportfolio kann, auch in der durch die Clusteranalyse bestimmten Anzahl der Stile, basierend auf verschiedenen Abwägungen des Pricings und der technischen Realisierung, davon erheblich abweichen.