Detailergebnis zu DOK-Nr. 69957
Gefährdung von Autobahnen durch Wassererosion in Sachsen-Anhalt
Autoren |
S. Schmidt H. Helbig R. Köthe |
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Sachgebiete |
7.4 Entwässerung, Grundwasserschutz 7.5 Rutschungen, Erosion, Böschungssicherung, Stützmauern 14.2 Ebenheit, Befahrbarkeit |
Straße und Autobahn 66 (2015) Nr. 12, S. 851-860, 10 B, 1 T, zahlr. Q
In den letzten Jahren kam es infolge von Unwettern in Verbindung mit Starkregen mehrmals zu Überflutungen von Autobahnen in Sachsen-Anhalt. Mit solchen Ereignissen verbunden ist in der Regel auch der Abtrag von Bodenmaterial von den umliegenden Ackerflächen. Beides führt, neben dem Verlust an Bodenfruchtbarkeit, zur Gefährdung von Verkehrsteilnehmern und zu Schäden an der Infrastruktur. Die Gefährdungsbereiche liegen dort, wo bei Starkregen ein Übertritt von Wasser und Boden auf den Straßenkörper möglich ist. Ziel der Untersuchung war die Detektion potenzieller Übertrittspunkte und die Kennzeichnung der am stärksten gefährdeten Straßenabschnitte an den Autobahnen A 2, A 38, A 14, A 9, A 143 sowie der Bundesstraße B 6n (bis Güsten). Mithilfe digitaler Höhendaten und daraus abgeleiteter Abflusswege wurden 215 potenzielle Übertrittspunkte detektiert. Informationen zur Landnutzung, Erosionsgefährdung und zum Anteil des Oberflächenabflusses ermöglichten zusätzlich eine Priorisierung der am stärksten gefährdeten Straßenabschnitte. Die Überprüfung der Ergebnisse erfolgte exemplarisch anhand von Feldbeobachtungen. Es zeigt sich, dass die Methodik eine realistische Abschätzung gefährdeter Straßenbereiche liefert. Einschränkungen in der Aussagequalität resultieren insbesondere aus der räumlichen Auflösung des verwendeten digitalen Geländemodells. Vor der Planung von Maßnahmen sind die Ergebnisse durch Felduntersuchungen und den Einsatz eines höher aufgelösten digitalen Geländemodells zu überprüfen.