Detailergebnis zu DOK-Nr. 69966
Einfluss biogener Öle auf die Ökobilanz von Straßenbaubindemittel (Forschungsprojekt VSS 2010/402)
Autoren |
A. Nättorp F. Dinkel |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2015, 91 S., zahlr. B, T, Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1530)
Wegen der Verknappung fossiler Ressourcen und deren Einfluss auf das Klima wird versucht, vermehrt nachwachsende Rohstoffe einzusetzen. Diese Produkte können jedoch auch teilweise negative Umweltauswirkungen haben oder mit dem Nahrungsmittelanbau konkurrieren. Das Forschungsprojekt hatte zum Ziel, den Einsatz von biogenen Ölen als Bindemittelzusätze im Straßenbau aus ökologischer Sicht zu prüfen. Hierzu wurden die wichtigsten Anwendungen, in denen biogene Öle im Straßenbau zum Einsatz kommen, identifiziert. Es handelt sich dabei um Kaltmischgut für Reparaturen, Spritzbindemittel für Oberflächenbehandlung, Emulsion für Oberflächenbehandlung, farbloses Bitumen und Verjüngungsmittel für Recycling. Die Studie hat gezeigt, dass biogene Öle aus landwirtschaftlichem Anbau bei der Produktion mehr Umweltauswirkungen verursachen als fossile Öle und fossile Lösungsmittel, sich Umweltvorteile beim Einsatz von biogenen Ölen dann ergeben, wenn bereits genutzte Öle (zum Beispiel Altspeiseöle) eingesetzt werden können, biogene Öle dann einen ökologischen Vorteil haben können, wenn damit ein Zusatznutzen wie die Elimination von VOC-Emissionen erreicht wird. Ein weiteres Ergebnis ist, dass die fossilen Bindemittel bei den meisten der untersuchten Anwendungen eine höhere Öko-Effizienz als die biogenen Bindemittel zeigen. Bei den Bindemitteln für Kaltmischgut und Spritzbindemittel für Oberflächenbehandlung haben Produkte mit biogenen Ölen eine bessere Öko-Effizienz als diejenigen mit fossilen Lösungsmitteln aufgrund der verringerten VOC-Emissionen.