Detailergebnis zu DOK-Nr. 69988
Einfluss der Fahrbahntextur auf die longitudinale Charakteristik von Pkw-Reifen bei trockener und nasser Fahrbahn
Autoren |
H.-J. Unrau B. Wies S. Torbrügge P. Riehm F. Gauterin |
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Sachgebiete |
14.1 Griffigkeit, Rauheit 14.2 Ebenheit, Befahrbarkeit |
Reifen, Fahrwerk, Fahrbahn 2015: 15. Internationale VDI-Tagung / 4. VDI-Fachtagung: Innovative Bremstechnik, Hannover, 14. und 15. Oktober 2015. Düsseldorf: VDI-Verlag, 2015 (VDI-Berichte H. 2241) S. 131-155, 10 B, 2 T, 31 Q
Einen wichtigen Aspekt der Fahrsicherheit stellt das Bremsverhalten und somit das Kraftübertragungsverhalten im Reifen-Fahrbahn-Kontakt in Längsrichtung dar. Die Verkürzung von Bremswegen durch die Weiterentwicklung und Verbesserung aktueller Reifen setzt ein grundlegendes Verständnis für die Wechselwirkungen zwischen Gummieigenschaften, Fahrbahntextur und Umgebungsbedingungen voraus. Die gezeigten Ergebnisse wurden an einem Innentrommel-Prüfstand ermittelt, der Reifenuntersuchungen auf unterschiedlichen, realen Fahrbahnoberflächen unter trockenen und nassen Bedingungen ermöglicht. Die vorgestellten Messungen zeigen, welchen Einfluss die Fahrbahntextur auf das Kraftübertragungspotenzial bei Trockenheit und bei Nässe hat. Die verwendeten Oberflächentexturen sind eine mikro- und makroglatte Asphaltfahrbahn, eine mikro- und makroraue Asphaltfahrbahn sowie eine mikroraue und makroglatte Korund-Oberfläche. Auf diesen Fahrbahnen wurde die longitudinale Charakteristik baugleicher Reifen mit unterschiedlicher Laufstreifenmischung untersucht. Es zeigt sich eine Wechselwirkung zwischen Laufstreifenmischung und Fahrbahntextur. So kann sich bei Nässe der Einfluss der Mischungshärte auf die maximale Kraftübertragung je nach Textur umkehren. Bei groben Texturen ist eine geringe Härte vorteilhaft, wohingegen auf Fahrbahnen mit geringerer Makrotextur harte Laufstreifenmischungen zu einer besseren Kraftübertragung führen. Ebenso zeigt sich, dass der Einfluss unterschiedlicher Füllgrade und Glasübergangstemperaturen der Gummimischung maßgeblich von der Textur bestimmt wird. Eine Gegenüberstellung der durchgeführten Untersuchungen mit ABS-Bremsungen im realen Fahrversuch zeigt, dass eine künstliche Korund-Oberfläche zur Beurteilung der untersuchten Reifenmischung zwar auf trockener Fahrbahn, nicht aber bei Nässe geeignet ist.