Detailergebnis zu DOK-Nr. 69995
Praxiserfahrungen bei der Verwendung von PP-Faserbeton im Straßentunnelbau
Autoren |
F. Dehn F. Tauscher M. Orgass D. Eickmeier |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 15.8 Straßentunnel |
Beton 65 (2015) Nr. 11, S. 536-543, 14 B, 4 T, 13 Q
Einer der außergewöhnlichsten Belastungsfälle bei Tunnelbauwerken ist der Brandfall, der mit sehr schnellen Temperaturanstiegen und hohen Maximaltemperaturen verbunden ist. Das Verhalten des Betons wird unter diesen Extrembedingungen maßgeblich von seiner Gaspermeabilität bestimmt. Ist sie zu niedrig, können erhebliche Abplatzungen auftreten, die unter ungünstigen Umständen bis zum Verlust der Tragfähigkeit beziehungsweise Standsicherheit der Tunnelkonstruktion oder entsprechender Tunnelbauteile führen können. Zur Erhöhung der Gaspermeabilität des Betons im Brandfall werden Tunnelbetonen daher zunehmend Mikrofasern aus Polypropylen (PP-Fasern) zugegeben. In dem Beitrag wird über die betontechnologischen Erfahrungen bei erfolgreichen und gutachterlich begleiteten Erstanwendungen von PP-Faserbetonen für Straßentunnelbauprojekte in offener und geschlossener Bauweise berichtet. Die Erstanwendung in der offenen Bauweise fand beim Tunnel Westtangente Bautzen (B 96) statt, in der geschlossenen Bauweise beim Bühltunnel im Zuge des Neubaus der B 62n in Siegen. Die Erfahrungen bei anderen Tunnelbauprojekten, zum Beispiel beim Tunnel Luise-Kiesselbach-Platz in München (fertiggestellt), Tunnel Hirschhagen im Zuge der BAB A 44 (in der Bauausführung), dem Katzenbergtunnel im Zuge der BAB A 3 (in der Bauausführung) sowie dem BAB A 66/A 661 Autobahndreieck Erlenbruch (in der Bauausführung), fließen zusätzlich in den Erfahrungsbericht ein.