Detailergebnis zu DOK-Nr. 70037
Engagement für einen nachhaltigen Verkehr in der Stadt - Beispiel Den Haag/Niederlande
Autoren |
K.-P. Kalwitzki |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) |
Verkehrszeichen 31 (2015) Nr. 4, S. 12-18, 19 B, 9 Q
Bei einem Vergleich mit dem Jahr 1981 ist das Reisen mit der Tram in Den Haag nach wie vor sehr angenehm: Ihr Vorrang an Lichtsignalanlagen und die Nutzung eigener Fahrwege sorgt für das Gefühl, ungehindert und zügig voran zu kommen und dabei immer die Stadt im Blick zu haben. Das Netz erschließt das Stadtgebiet fast vollständig, und der dichte Takt - mindestens 10 Minuten - sorgt für häufige Fahrtmöglichkeiten. Auch an die Chipkaart wird man sich sicher bald gewöhnt haben. Auch das umfassende und ideenreiche Engagement der Stadt für den Radverkehr erscheint zweifellos bemerkenswert und bietet für ähnlich interessierte Städte, die ihre Radverkehrsförderung intensivieren wollen, viele Anregungen. Sein Erfolg könnte allerdings dazu beigetragen haben, dass der ÖV und vor allem die Tram vergleichsweise wenig von der Politik der Verkehrsverlagerung weg vom Auto profitiert haben. Sollten die Zahlen der Mobilitätsuntersuchung (2007/08) und die bei Apel (1984, siehe Dok.-Nr. 32 770) vergleichbar sein, so scheint der ÖV in den fast 20 Jahren dazwischen sogar Anteile an der zweifellos gewachsenen Mobilität verloren zu haben, während der private Pkw hier hinzugewann. Immerhin hat der Verkehrsbetrieb HTM in den Jahren nach der Mobilitätsuntersuchung der Stadt (2007/08) seine Fahrgastzahlen noch beträchtlich steigern können (von 2007 bis 2010 um fast 28 %), sodass aktuelle Zahlen inzwischen wieder günstiger für den ÖV ausfallen könnten.