Detailergebnis zu DOK-Nr. 70169
Analyse der Eigenschaften von Folgeunfällen auf Autobahnen (Orig. engl.: Mining the characteristics of secondary crashes on highways)
Autoren |
H. Yang K. Ozbay B. Bartin |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Journal of Transportation Engineering 140 (2014) Nr. 4, S. 04013024, 1-10, 7 B, 2 T, zahlr. Q
Unfälle sind die Ursache für Verspätungen, erhöhen aber auch das Unfallrisiko für nachfolgende Fahrzeuge deutlich. Es wird ein Verfahren vorgestellt, welches durch die Auswertung multipler hochwertiger Datenquellen erlaubt, solche Folgeunfälle zu identifizieren. Hierzu werden zunächst Bereiche mit reduzierter Geschwindigkeit im Zeit-Weg-Diagramm isoliert und dann ausgewertet. Zur Überprüfung des Verfahrens wurden Sensordaten eines etwa 43 km (27 Meilen) langen Abschnitts mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 110 km/h (65 mph) aus dem Jahre 2011 sowie die entsprechenden Unfalldaten herangezogen. Insgesamt konnten 71 von 1 188 Unfällen gefunden werden, die zu insgesamt 100 Folgeunfällen geführt haben. 75 % dieser Folgeunfälle erfolgten in einem 2-Stunden-Fenster, wobei die durch den Erstunfall erzeugte Verkehrsbeeinträchtigung nicht behoben war. 50 % der Folgeunfälle erfolgten in einem maximalen Abstand von etwa 3 km (2 Meilen) zum Erstunfall. Die Verteilung der Verkehrsschwere der Folgeunfälle unterschied sich nicht von derjenigen aller registrierten Unfälle. Als Hauptursachen für Folgeunfälle wurden aus den polizeilichen Berichten zu dichtes Auffahren (54 %), Fahrerunachtsamkeit (18 %), Spurwechsel (12 %) sowie nicht angepasste Geschwindigkeit (6 %) ermittelt. Die Autoren ziehen aus ihrer Untersuchung die Schlussfolgerung, dass die Priorität nach Unfällen die rasche Auflösung der Verkehrsbehinderung sein muss.