Detailergebnis zu DOK-Nr. 70206
Vorläufige Bewertung des Einflusses von Kalkstein auf die Verarbeitbarkeit von Splittmastixasphalt (Orig. engl.: Preliminary evaluation of the effects of lime on stone mastic asphalt mixtures workability)
Autoren |
A. Marradi U. Pinori G. Betti |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt |
Bituminous Mixtures & Pavements VI: Proceedings of the International Conference on Bituminous Mixtures and Pavements, Thessaloniki, Greece, 10-12 June 2015. Leiden: CRC Press, 2015, S. 469-478, 21 B, 9 T, 8 Q
Das Hauptziel der im Artikel beschriebenen Studie war es, den Einfluss von Kalkstein auf den Bindemittelablauf in Splittmastixasphalt (SMA) während der Verarbeitung zu untersuchen. Asphalte mit hohem Bindemittelgehalt werden üblicherweise mit unterschiedlichen Arten von Fasern (Cellulosefasern, Glasfasern etc.) versetzt, um einen Bindemittelablauf vom Gestein während Produktion, Transport und Einbau zu verhindern. Einerseits stellt Kalkhydrat einen (chemisch) aktiven Fremdfüller dar, der starke Wechselwirkungen zwischen Bitumen und Gestein ermöglicht. Andererseits wirkt die Zugabe von Kalkfüller versteifend auf die Bitumenphase, was zu einer erhöhten Dichte und Stabilität führt. Ein zu hoher Anteil von Füller resultiert in einer zu hohen, unvorteilhaften Steifigkeit der Mörtelphase und in der Folge zu einer geringen Bindemittelfilmdicke aufgrund der großen Oberfläche. Die Verwendung von Kalkhydrat verändert die Oberflächeneigenschaften des Gesteins in der Art, dass eine raue Oberfläche erhalten wird, die vorteilhaft bezüglich der Adhäsion zwischen Gestein und Bitumen ist. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen, dass für die Herstellung von SMA eine optimale Zugabemenge von Kalkhydrat bestimmt werden kann, bei der der Bindemittelablauf verhindert und auf die Faserzugabe praktisch verzichtet werden kann. Hierzu wurden diverse Ablauftests durchgeführt. Zusätzlich zeigen die Ergebnisse von Spaltzugversuchen an Gyratorprobekörpern und Spaltzugschwellversuchen zur Steifigkeitsbestimmung, dass keine nachteiligen Effekte auf die mechanischen Eigenschaften eines SMA zu erwarten sind, wenn Cellulosefasern durch die Kalkhydratzugabe ersetzt werden.