Detailergebnis zu DOK-Nr. 70240
Optimierung und Validierung von Verfahren zur Bestimmung der Korrosionsgeschwindigkeit in Stahlbeton (Forschungsprojekt AGB 2012/013)
Autoren |
M. Büchler U. Angst |
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Sachgebiete |
15.1 Belastungen und Belastungsannahmen 15.3 Massivbrücken |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2015, 145 S., zahlr. B, T, 43 Q (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 670)
Die in der Praxis als auch in der Forschung angewandten elektrochemischen Verfahren zur Bestimmung der Korrosionsgeschwindigkeit basieren auf der sogenannten linearen Polarisationswiderstandsmessung (LPR-Methode). Diese Methode ist relativ schnell (Messdauer maximal wenige Minuten) und zerstörungsfrei (minimale Polarisation der Bewehrung). Die Anwendbarkeit der LPR-Methode bei chloridinduzierter und damit lokaler Bewehrungskorrosion im Beton wird in der Literatur allerdings kontrovers diskutiert. Die Interpretation der Messresultate ist bei der lokalen Korrosion erschwert, nämlich durch die stark begrenzte und im Allgemeinen unbekannte Fläche der Bereiche, an denen Stahlverlust auftritt (anodische Bereiche). Dies ist der Hauptgrund, wieso man mit der Anwendung von kommerziellen Geräten in der Schweiz und anderen Ländern zurückhaltend ist. Damit muss bei der Zustandsbeurteilung korrodierender Bauwerke die Prognose des Schadensverlaufs nach wie vor auf empirische Erfahrungswerte abgestützt werden, was für den Einzelfall erhebliche Unsicherheiten mit sich bringt und eine entsprechend konservative Instandsetzungsplanung erfordert. Ziel des Forschungsprojekts war es, die LPR-Methode für den Fall der chloridinduzierten und damit lokalen Korrosion von Stahl in Beton (Makroelementkorrosion) zu validieren und gegebenenfalls zu optimieren.