Detailergebnis zu DOK-Nr. 70291
Selbst-gesteuerte Lichtsignalanlagen im Praxistest
Autoren |
S. Lämmer |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA |
Straßenverkehrstechnik 60 (2016) Nr. 3, S. 143-152, 9 B, 1 T, 16 Q
Die gestiegenen Ansprüche an Mobilität und Umweltschutz verlangen nach neuen Ideen, wie innerstädtischer Straßenverkehr mithilfe von Lichtsignalanlagen geregelt werden kann. Da es sich angesichts der komplexen und variablen Einflüsse schwierig gestaltet, Straßennetze als Ganzes zu regeln, setzt die Selbst-Steuerung bei den einzelnen Netzknoten an. Sie signalisiert die auf einen Knoten zufließenden Verkehre so, dass eine gewichtete Summe aus modellbasiert geschätzten Wartezeiten und Stopps über die nächsten zwei Minuten minimal ist. Der Planer gibt keine Umlaufzeit oder Phaseneinteilung vor. Stattdessen benennt er die Randbedingungen in Form von Mindestgrün-, Mindestrot-, Zwischen- und Versatzzeiten, wählt Modellvarianten zur Ankunftsprognose aus und spezifiziert mit der Zielgewichtung die Anforderungen der Verkehre. Wann welcher Verkehrsstrom wie lange und mit welchen anderen gemeinsam Grün bekommt, entscheidet die Selbst-Steuerung in Abhängigkeit von der aktuell erfassten Verkehrssituation sekündlich neu. Die Praxistauglichkeit dieses Ansatzes wurde an zwei Knotenpunkten auf der Dresdner Nord-Süd-Achse nachgewiesen. Der quantitative Vergleich mit einer verkehrsabhängigen VS-PLUS-Steuerung bestätigt das Potenzial der Selbst-Steuerung zur harmonischen ÖV-Priorisierung und dynamischen Kolonnenführung mit geringeren Wartezeiten für alle Verkehrsarten.