Detailergebnis zu DOK-Nr. 70296
Hochrechnung von GIDAS auf das Unfallgeschehen in Deutschland
Autoren |
G. Feng M. Meyer J.-P. Kreiß J. Krampe T. Niebuhr |
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Sachgebiete |
1.5 Straßendatenbank 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Berlin: Forschungsvereinigung Automobiltechnik, 2015, 98 S., zahlr. B, T, 14 Q (FAT-Schriftenreihe H. 275). - Online-Ressource: verfügbar unter: www.vda.de/de/publikationen/index.html
Basierend auf der detaillierten Unfalldatenbank GIDAS wurde mithilfe von Entscheidungsbaumverfahren eine Hochrechnungsmethodik zur Prognose der Verletzungsverteilung in schweren Verkehrsunfällen für das deutsche Unfallgeschehen entwickelt. Dabei ist ein schwerer Verkehrsunfall durch mindestens eine in diesem Unfall schwer oder tödlich verletzte Person gekennzeichnet. Die Grundidee der Methodik ist eine Zerlegung von Verkehrsunfällen in eine Vielzahl von spezifischen Szenarien für die die Verletzungsverteilungen aus GIDAS auf die zu prognostizierende Region (Zielregion) übertragen werden können. Für diese Zerlegung werden die für die Zielregion vorliegenden Unfallparameter verwendet. Die Verteilung über die verschiedenen Unfallszenarien wird aus der Zielregion ermittelt. Für Zielregionen mit geringer Unfallinformation und für Zielregionen für die lediglich Informationen über in Verkehrsunfällen getötete Personen vorliegen kann die entwickelte Methodik unter Zuhilfenahme des sogenannten Iterative Proportional Fittings ebenfalls eingesetzt werden. Die entwickelte Methodik wurde an Unfalldaten aus der amtlichen deutschen Unfallstatistik (Jahre 2005, 2007, 2009 und 2011) evaluiert und besitzt in der Klasse der schweren Verkehrsunfälle eine gute bis sehr gute Prognosequalität. Für den Vergleich der Verletzungsverteilungen in den einzelnen Unfallszenarien in GIDAS einerseits und in der Zielregion andererseits wurde ein Testverfahren auf Ähnlichkeit von Verteilungen entwickelt. Als eine wesentliche Anwendungsmöglichkeit der entwickelten Methodik wird die Hochrechnung auf gewünschte Zielregionen von Effekten von (zukünftigen) Sicherheitssystemen, deren Wirkungsweise lediglich anhand der sehr detaillierten GIDAS-Unfalldaten beurteilt werden kann, dargestellt.