Detailergebnis zu DOK-Nr. 70434
Langzeit-Performance von Kaltasphaltschichten mit Bitumenemulsion (Orig. engl.: Field experience of cold mix asphalt during 15 years)
Autoren |
H. Soenen P. Redelius J.-A. Östlund |
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Sachgebiete |
9.1 Bitumen, Asphalt 11.1 Berechnung, Dimensionierung, Lebensdauer |
Road Materials and Pavement Design 17 (2016) Nr. 1, S. 223-242, 15 B, 7 T, zahlr. Q
In Schweden wurden in den 1990er-Jahren mehrere Versuchsstraßen im untergeordneten Straßennetz in Kaltasphalt-Bauweise ausgeführt. Diese wurde als Alternative zu sonst üblichen Asphaltschichten verwendet, in denen sehr weiches (Soft-)Bitumen oder gefluxte Bitumenemulsionen zur Anwendung kommen. Die in den Versuchsstraßen eingesetzte Emulsion C66B5 mit Bitumen 160/220 oder 330/430 wurde ergänzt um ein "Brech-Additiv", welches den Brechvorgang verzögert. Das Additiv besteht aus einer Wasser-in-Öl-Emulsion, in der Salz gelöst ist. Nach Vermischen mit der Bitumenemulsion mit niedrigem pH-Wert diffundiert das Salz verzögert aus dem Additiv in die Bitumenemulsion und lässt dort den pH-Wert ansteigen, bis diese zu brechen beginnt. Diese Zeitverzögerung von mehreren Stunden reicht aus, um das Kaltmischgut herzustellen, zu transportieren, einzubauen und zu verdichten. Somit kann das emulsionsgebundene Mischgut mit ungebrochener Emulsion eingebaut werden. Die Asphalte der Untersuchungsstrecken weisen Bindemittelgehalte um 6 % (ohne Emulsionswasser) sowie Hohlraumgehalte um 12 % auf. Nach bis zu 15 Jahren Nutzungsdauer (DTV(SV) ungefähr 35 Fz/d) wurden die Strecken erneut begutachtet. An keiner Strecke wurde Spurrinnenbildung festgestellt. Einige Tieftemperaturrisse werden auf einen kalten Winter 2003 (bis -35 °C) zurückgeführt. Nur wenige Strecken weisen Ermüdungsrissbildung auf, was auf die Verwendung von 80 % Asphaltgranulat im Mischgut zurückgeführt wird. Die Vergleichsstrecken herkömmlicher Heißasphalt-Bauweise (mit Softbitumen) beziehungsweise Kaltbauweise mit gefluxter Bitumenemulsion weisen durchgehend einen schlechteren Zustand auf.