Detailergebnis zu DOK-Nr. 70491
"Nicht nur ein Taxi?" Gewinnorientierte Fahrgemeinschaften, Fahrer-Strategien und Fahrleistung (Orig. engl.: "Not just a taxi?" For-profit ridesharing, driver strategies, and VMT)
Autoren |
D.N. Anderson |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
Transportation 41 (2014) Nr. 5, S. 1099-1117, 1 T, zahlr. Q
Die Kombination von GPS-Lokalisierung und Smartphone-Apps hat in den letzten Jahren zu einem sprunghaften Anstieg von Startup-Unternehmen geführt, deren Geschäftsmodell es ist, private Anbieter und Nachfrager von Mitfahrgelegenheiten direkt miteinander in Kontakt zu bringen. Die Mitfahrer zahlen keinen festen Tarif, sondern geben eine "Spende" etwa in Höhe des entsprechenden Taxipreises. Von diesem Betrag erhalten die vermittelnden Unternehmen einen Anteil. Anders als im Taxigewerbe benötigen die Fahrer keine Lizenzen und anders als bei herkömmlichen Fahrgemeinschaften können sie ein echtes Einkommen erzielen. Beides hat zu erheblicher Kritik geführt, da im Prinzip ein arbeitsrechtlicher und tariflich deutlich weniger regulierter Taxi-Dienst angeboten wird. Die Studie gibt zunächst einen Überblick über die Entwicklung der gewinnorientierten Mitfahrdienste in San Francisco, der Keimzelle dieser Idee. Danach werden die Unterschiede zu herkömmlichen Taxi-Diensten und Mitfahrzentralen dargestellt. Schließlich werden in ethnografischen Interviews die Beweggründe und Arbeitsumstände von Fahrern ermittelt. Die Potenziale zur Verringerung des Verkehrs durch die Bündelung von Fahrten hängt im Wesentlichen von den Fahrerstrategien ab: Vollzeit- und Teilzeitfahrer haben eher ökonomische Interessen, nehmen auch Fahraufträge ohne gemeinsame Ziele an und fahren sogar von außerhalb lange Strecken bis nach San Francisco, um dort für die gewinnorientierten Mitfahrdienste zu fahren. Gelegentliche Fahrer sehen eher die sozialen Ziele und bieten echte Mitfahrgelegenheiten an. Abschließend gibt die Studie Hinweise auf weiteren Forschungsbedarf.