Detailergebnis zu DOK-Nr. 70533
Bodenverfestigung mit Kalk - "Hybridgründung"
Autoren |
S. Neumann A. Kohler |
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Sachgebiete |
7.7 Bodenverfestigung |
Gestrata Journal (2016) Nr. 146, S. 12-17, B, 1 T
Mit dem Einsatz von Kalk werden zwei Ziele verfolgt: Die Bodenverbesserung und die Bodenverfestigung. Bei der Bodenverbesserung eines gemischt- oder feinkörnigen Bodens mit zu hohem Wassergehalt werden durch die Zugabe von Branntkalk die Bodenstruktur und der optimale Wassergehalt derart verändert, dass ein für ein Erdbauwerk (zum Beispiel einen Straßendamm) ungeeigneter Boden verwendbar wird. Bei der Bodenverfestigung wird durch Zugabe von Kalkhydrat eine dauerhafte Steigerung der Druckfestigkeit des Boden-Bindemittel-Gemischs erreicht. So ergibt sich die Möglichkeit, auf dem verdichteten Gemisch Bauwerke zu gründen. Bei der Bodenverbesserung setzt die Reaktion des Branntkalks unmittelbar nach dem Einmischen ein; bei der Zugabe von Kalkhydrat verläuft die Reaktion langsamer. Noch nach vielen Jahren steigt die Festigkeit. Im zweiten Teil des Aufsatzes wird die Impulsverdichtung beschrieben: Ein 9 t schweres Fallgewicht schlägt aus 1,2 m Höhe mit einer Frequenz von 40 bis 60 Schlägen je Minute auf einen 4,5 t schweren Fuß mit 1,5 m Durchmesser. Es lassen sich bei gut geeigneten Böden Verdichtungstiefen bis 9 m erreichen. Anwendungsbeispiele werden aus dem Straßenbau, dem Hochwasserschutzbau, dem Bau von Windkraft-, Industrie- und Wohnanlagen genannt.