Detailergebnis zu DOK-Nr. 70581
Berechnungsansatz zur Ermittlung der Schubtragfähigkeit bestehender Spannbetonbrückenträger mit geringem Querkraftbewehrungsgrad
Autoren |
J. Huber J. Kollegger P. Huber T. Kromoser |
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Sachgebiete |
15.1 Belastungen und Belastungsannahmen 15.3 Massivbrücken |
Bauingenieur 91 (2016) Nr. 6, S. 227-237, 9 B, 34 Q
Bei der rechnerischen Beurteilung der Tragfähigkeit älterer Spannbetonbrückentragwerke mit geringer Querkraftbewehrung stellt sich vermehrt heraus, dass die Querkrafttragfähigkeit nach dem aktuellen Normenstand oftmals nicht mehr erfüllt werden kann. Versuche zeigen jedoch, dass die derzeit anzuwendenden Berechnungsmodelle gerade für diesen Bauwerkstyp konservative Ergebnisse liefern. Es werden daher verfeinerte Rechenmodelle benötigt, welche es ermöglichen, diese Tragreserven zu nutzen. Der gezeigte Berechnungsansatz soll dieser Aufgabe gerecht werden. Es wird ein Nachweiskonzept neu aufgegriffen, welches die Nachweisführung in verschiedene Bereiche in Abhängigkeit der auftretenden Rissbildung einteilt. Da sich das Querkrafttragverhalten in den einzelnen Zonen grundlegend voneinander unterscheidet, kommt in den maßgebenden Bereichen ein dem jeweiligen Tragverhalten entsprechendes Berechnungsmodell zum Einsatz. Bei einem Vergleich des Ansatzes für die Bestimmung des kritischen Biegeschubrisses (FSC-Modell) konnte eine sehr gute Übereinstimmung mit Versuchsergebnissen aus der Literatur erzielt werden. Die statische Nachrechnung einer bestehenden Spannbetonbrücke mit geringer Querkraftbewehrung konnte darüber hinaus das große Potenzial des vorgeschlagenen Modells untermauern.