Detailergebnis zu DOK-Nr. 70659
Besonderheiten der Alkali-Kieselsäure-Reaktion in Beton für Fahrbahndecken und Flugbetriebsflächen
Autoren |
J. Stark H.-M. Ludwig C. Giebson |
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Sachgebiete |
11.3 Betonstraßen 11.7 Flugplatzbefestigung |
Beton 66 (2016) Nr. 6, S. 242-247, 10 B, 1 T, 11 Q
Ab Ende der 1990er-Jahre zeigte sich eine stark steigende Anzahl AKR-geschädigter Betonfahrbahndecken, obwohl mit der erstmals 1974 eingeführten Alkali-Richtlinie des DAfStb bereits seit langer Zeit verbindliche Regelungen zur Vermeidung einer betonschädigenden AKR existierten. Betroffene Autobahnabschnitte zeigten nach etwa 8 bis 15 Jahren, das heißt, bereits nach spätestens der Hälfte der vorgesehenen Nutzungsdauer, erste Schäden. Aber auch an Flugbetriebsflächen aus Beton traten verstärkt AKR-Schäden auf. Der hohe Anteil der Fahrbahndecken und Flugbetriebsflächen an der Gesamtzahl AKR-geschädigter Bauwerke ließ den Verdacht aufkommen, dass es hier spezielle, AKR-fördernde Besonderheiten geben muss. In den Fokus geriet dabei der winterliche Einsatz alkalihaltiger Enteisungsmittel. Es sollte daher genauer untersucht werden, ob alkalihaltige Enteisungsmittel eine AKR auslösen und/oder beschleunigen können und was die dabei gegebenenfalls zugrunde liegenden Mechanismen sind. Der Beitrag vermittelt einen Überblick über die dazu im Rahmen einer Dissertation umfangreich durchgeführten Untersuchungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse. Die durchgeführten Untersuchungen ergaben insgesamt, dass eine äußere Alkalizufuhr den Ablauf einer AKR in Betonen mit alkalireaktiven Gesteinskörnungen auslösen und in Abhängigkeit von der Art des Enteisungsmittels mitunter stark beschleunigen kann. In der Reihenfolge Natriumchlorid, Alkaliacetate, Alkaliformiate nimmt die AKR-fördernde Wirkung der Enteisungsmittel erheblich zu.