Detailergebnis zu DOK-Nr. 70956
Technische und medizinische Analyse tödlicher Motorradunfälle
Autoren |
K. Bauer S. Peldschus M. Graw S. Schick |
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Sachgebiete |
1.4 Statistik (Straßen, Kfz, Unfälle) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 62 (2016) Nr. 4, S. 163-169, 15 B, 14 Q
Motorradfahrer stellen nach wie vor eine besonders gefährdete Gruppe von Verkehrsteilnehmern dar. Die Anzahl von schwer verletzten und getöteten Motorradfahrern befindet sich immer noch auf dem gleichen Niveau wie bereits im Jahr 2008. Um einen Beitrag zur Reduktion der Unfallzahlen und Verletzungsfolgen leisten zu können, werden 120 tödliche Motorradunfälle, die in der Datenbank des Instituts für Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München enthalten sind, aus technischer und medizinischer Sicht analysiert. Häufigster Unfalltyp ist der Fahrunfall, gefolgt von Unfall beim Abbiegen oder Einbiegen/Kreuzen. Unfallgegner ist in über zwei Drittel der Fälle ein Pkw. Betrachtet man die am schwersten verletzten Körperregionen, so dominieren Kopf und Thorax. Annähernd 93 % der Motorradfahrer weisen schwere Verletzungen AIS 3+ im Bereich des Thorax auf, über 60 % sind schwer am Kopf verletzt. Im Rahmen weiterer Studien sollen die Unfälle in Hinblick auf die Kinematik des Motorradfahrers sowie die genauen Anprallkonstellationen detailliert untersucht werden, um zielgerichtete Maßnahmen im Bereich der aktiven wie auch der passiven Sicherheit vorantreiben zu können.