Detailergebnis zu DOK-Nr. 71091
Raum und Verkehr: ein Feld komplexer Wirkungsbeziehungen - Können Interventionen in die gebaute Umwelt klimawirksame Verkehrsemissionen wirklich senken?
Autoren |
C. Holz-Rau J. Scheiner |
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Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) 6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Raumforschung und Raumordnung 74 (2016) Nr. 5, S. 451-465, 2 B, 1 T, zahlr. Q
Mit dem Bild einer integrierten Standort- und Verkehrsplanung verknüpft sich die Hoffnung, die bisher verkehrsinduzierend wirkenden Wechselwirkungen zwischen Raum und Verkehr quasi umzudrehen und durch planerische Interventionen in den Bereichen von Standortstruktur und Verkehrsangebot einen nennenswerten Beitrag zur Reduzierung der klimarelevanten Emissionen zu leisten. Die planerische Gestaltung nutzungsgemischter und kompakter Standortstrukturen auf kommunaler und regionaler Ebene wird allerdings überlagert von gesellschaftlichen und räumlichen Entwicklungen, für die großräumige Mobilität politisch erwünscht oder strukturell notwendig ist. Vor diesem Hintergrund erscheinen die genannten Hoffnungen deutlich übertrieben. Im Beitrag werden bekannte empirische Ergebnisse zu Raumstrukturen und Verkehr in einen anderen Interpretationszusammenhang gestellt und der Blick auf wichtigere Treiber der Verkehrsentwicklung gelenkt, die allerdings außerhalb des Handlungsfelds einer integrierten Standort- und Verkehrsplanung stehen. Es wird die Schlussfolgerung gezogen, dass eine integrierte Standort- und Verkehrsplanung nicht mit der Vermeidung von CO2-Emissionen begründet werden sollte. Trotzdem bleibt sie aus Sicht der Autoren sinnvoll, da eine integrierte Standort- und Verkehrsplanung zu weiteren Zielen der Stadtentwicklung beitragen kann.