Detailergebnis zu DOK-Nr. 71094
Entwicklung eines virtuellen Stadtmodells für städtische Flächennutzung und Verkehrsplanung (Orig. engl.: Development of a virtual city model for urban land use and transport planning)
Autoren |
L. Liu |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Stuttgart: Institut für Straßen- und Verkehrswesen, Lehrstuhl für Verkehrsplanung und Verkehrsleittechnik der Universität Stuttgart, 2016, 172 S., 81 B, 32 T, zahlr. Q, Anhang (Veröffentlichungen aus dem Institut für Straßen- und Verkehrswesen, Universität Stuttgart H. 55). - ISBN 978-3-9816754-5-0
Unter einem PIanstadtmodell versteht man ein abstraktes Modell einer virtuell gestalteten Stadt, die jedoch die gleichen verkehrlichen Wirkungen wie eine reale Stadt aufweist. Das Planstadtmodell wurde in einem tourbasierten Nachfragemodell (VISEM) mit der PTV-Software VISUM abgebildet. Das Verkehrsnachfragemodell der Region Stuttgart dient als Referenzmodell für das Planstadtmodell. Das Planstadtmodell umfasst drei Gebiete: die Stadt, die Region und den Rest der Welt. Die Wege zwischen diesen Gebieten wurden mit unterschiedlichen Methoden modelliert. Die drei wesentlichen Eingangsgrößen des Planstadtmodells, im Einzelnen Verkehrsangebot, Siedlungsstruktur, Verhaltensweise, sollten vergleichbare Eigenschaften wie das Referenzmodell aufweisen. Das Verkehrsangebot ist durch ein Straßennetzmodell und ein ÖPNV-Liniennetzmodell abgebildet mithilfe eines Netzgeneratortools. Die Siedlungsstruktur ist von der Verteilung der Einwohner je Personengruppe und von der Verteilung der Aktivitätenorte je Aktivität abhängig. Die Verteilung im Planstadtmodell erfolgt anhand von Nutzungskategorien (zum Beispiel Wohnen, Arbeiten), von Nutzungsdichten und von der Entfernung zur Stadtmitte. Die Parameter des Nachfragemodells (zum Beispiel Erzeugungsraten und Parameter der Nutzenfunktionen) entsprechen der Verhaltensweise. Diese Parameter im Planstadtmodell werden direkt aus dem Referenzmodell übernommen. Um die gleichen verkehrlichen Kenngrößen (Zahl der Wege je Verkehrsmittel, Personenkilometer) wie das Referenzmodell liefern zu können, wurden das Netzmodell und die Siedlungsstruktur mit unterschiedlichen Methoden kalibriert. Das validierte Planstadtmodell wird zur Untersuchung des Einflusses von Maßnahmen in Raumplanung und Verkehrsplanung auf die Verkehrsnachfrage genutzt. Einige Anwendungen des Planstadtmodells, im Einzelnen Einfluss von Szenarien auf Verkehrsnachfrage, werden beispielhaft durchgespielt.