Detailergebnis zu DOK-Nr. 71103
Fahrräder im Wirtschaftsverkehr
Autoren |
C. Rudolph |
---|---|
Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.5 Radverkehr, Radwege 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Umweltverträglicher Wirtschaftsverkehr in Städten - Wer und was bringt's wirklich?: Dokumentation der Fachtagung "kommunal mobil 2015" am 18./19.06.2015 in Dessau-Roßlau. Berlin: Deutsches Institut für Urbanistik (Difu), 2015 (Difu-Impulse Bd. 2015, 6) S. 97-107, 7 B, 16 Q
Das Lastenrad kann als Element von Hub-and-Spoke-Systemen dienen, die durch die Nutzung von innerstädtischen Mikrodepots trotz hohem Flächendruck eine Rentabilität versprechen und eine quasi emissionsfreie Belieferung der Innenstädte ermöglichen. Hinzu kommt, dass die Modellvielfalt und Qualität der Lastenräder sowie das Zubehörportfolio der Anbieter stetig wächst, um Fahrzeuge anbieten zu können, die den Mobilitätsanforderungen einer möglichst breiten Klientel entsprechen. Durch moderne Elektromotoren und neue Batterietechnologie können heute mit Lastenrädern auch große Gewichte (bis 100 kg und teilweise höher) ohne große Kraftanstrengung transportiert werden. Manche Fahrradkonzepte sind gar auf das Maß von Euro-Paletten abgestimmt. Dennoch ist nach aktueller Gesetzeslage, aktuellen Benzinpreisen und Gesamtkostenrechnungen motorisierter Kraftfahrzeuge in den meisten gewerblichen Einsatzbereichen das Lastenrad gegenüber dem Kfz noch im Nachteil. Dies kann sich jedoch schnell ändern, wenn der Kostendruck weiter wächst und das Lastenrad gegenüber dem Kraftfahrzeug wettbewerbsfähig wird beziehungsweise aufgrund von Emissionsbeschränkungen das Fahrrad gegenüber verbrennungsmotorisch angetriebenen Fahrzeugen Nutzungsvorteile erlangt. Den Kommunen kommt in der Ausgestaltung des Übergangs zu einer emissionsfreien Stadtlogistik eine Schlüsselrolle zu. Die Kommunen haben den engeren Kontakt zu Unternehmen und die Kompetenzen lokal tätig zu werden - sei es Pilotprojekte zu initiieren oder Unternehmen durch die Übernahme von Anschaffungskosten bei emissionsarmen Fahrzeugen per Wirtschaftssubvention zu unterstützen. Es liegt an den Kommunen, diesen Prozess aktiv mitzugestalten und durchaus den Mut zum Experimentieren zu haben.