Detailergebnis zu DOK-Nr. 71153
Schaffung eines Bewertungshintergrundes für den Nachweis der Tragfähigkeit mit dem Mittelschweren Fallgewichtsgerät
Autoren |
G. Bräu S. Vogt |
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Sachgebiete |
14.7 Tragfähigkeitsprüfungen |
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2016, 91 S., zahlr. B, T, Q, Anhang (Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMVI, Bonn) H. 1122). - ISBN 978-3-95606-259-9
Für Tragschichten des Oberbaus sind nach ZTV SoB-StB 04 (Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Schichten ohne Bindemittel im Straßenbau) Anforderungswerte an die Tragfähigkeit in Bezug auf E(Index v2)-Werte angegeben. Ziel der Arbeit war die Schaffung einer durch Versuche unter kontrollierten Randbedingungen gewonnenen Datenbasis, in denen der Zusammenhang des E(Index v2)-Werts zum E(Index vd,M)-Wert, welcher unter Verwendung des Mittelschweren Fallgewichtgeräts gemessen wird (TP Gestein-StB, Teil 8.2.1), mithilfe statistischer Methoden interpretiert werden kann. Es wurden verschiedene Dicken der ungebundenen Tragschicht unter Verwendung des statischen und dynamischen Plattendruckversuchs mit dem Mittelschweren Fallgewichtsgerät untersucht. Es wurde vier verschiedene Materialien, die zu Tragschichten mit einer Dicke von 15, 30 und 45 cm verdichtet wurden, geprüft (Rundkorngemisch, Kalkstein - gebrochen, Granit - gebrochen und RC-Beton). Das Planum beziehungsweise die Unterlage (Frostschutzschicht) zu jedem Tragschichtaufbau bildete ein bindiger Feinsand (SU*) sowie ein Kies (GW). Als Ergebnis wurde ein Vorschlag zu Anforderungswerten E(Index vd,M) geschaffen, mit denen die Werte E(Index v2) = 120, 150 und 180 MN/m² mit einem Mittelschweren Fallgewichtsgerät nachgewiesen werden können. In Ergänzung dazu wurde ein bodendynamisches Modell geschaffen, welches alle wesentlichen Einflussgrößen der dynamischen Interaktion des Fallgewichtsgeräts mit dem Untergrund erfassen kann. Damit steht ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem Messdaten aus Versuchen auf realen Tragschichten durch eine Modellbildung in Bezug auf bodendynamische Vorgänge interpretiert werden können. Zudem wurden in Vergleichsversuchen am Kalibrierstand und unter Feldbedingungen geräte- beziehungsweise herstellerspezifische Unterschiede dokumentiert. Diese konnten mit den Erkenntnissen aus einem zeitlich parallel laufenden Ringversuch verglichen werden. Aus den Ergebnissen geht hervor, dass im Kalibrierstand nicht alle maßgebenden Effekte, die bei der Messung auf einem System Tragschicht auf Planum zu Tage treten, erfasst werden. Es wird daher empfohlen, die gerätespezifischen Unterschiede in zukünftigen Forschungen weiter zu untersuchen sowie die Anforderungen zum Geräteaufbau zu konkretisieren.