Detailergebnis zu DOK-Nr. 71175
Finanzierung einer nachhaltigen Güterverkehrsinfrastruktur: Anforderungen und Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte Entwicklung des Güterverkehrs - eine systematische Analyse auf der Grundlage eines Ländervergleichs - Teilvorhaben ohne Luftv erkehr (UBA-FB 002354)
Autoren |
M. Maibach A. Kühn C. Doll M. Peter L. Ickert D. Sutter D. Bertschmann |
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Sachgebiete |
2.0 Allgemeines 5.21 Straßengüterverkehr 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt, 2016, 144 S., 26 B, 52 T, zahlr. Q, Anhang (Umweltbundesamt, Texte H. 2016, 53). - Online-Ressource: verfügbar unter: http://www.umweltbundesamt.de/publikationen
Das anhaltende Güterverkehrswachstum stellt große Herausforderungen an die Erreichung der Umweltziele der Bundesregierung im Bereich des Güterverkehrs. Gleichzeitig steigen die Investitionserfordernisse für die Infrastruktur. In der Studie wurde dieses Spannungsfeld aus ökologischer Zielstellung und Finanzierungsbedarf aufgriffen und anhand zweier Szenarien (Referenz und Zielszenario) ein zukunftsorientiertes Finanzierungsmodell für die Güterverkehrsinfrastruktur zur Erreichung der Umweltziele abgeleitet. Die Szenarien orientieren sich an einer potenziellen modalen Verlagerung bei sich verändernden Transportkosten und Infrastrukturangeboten, sowie den ökologischen und volkswirtschaftlichen Auswirkungen dieser Verlagerungseffekte. Das Zielszenario beinhaltet verschiedene Anpassungen des Finanzierungssystems sowie des Infrastrukturangebots insbesondere eine weitere Ausweitung und Differenzierung der Lkw-Maut sowie ein umfangreicher Ausbau der Verlagerungsinfrastruktur auf der Schiene. Im Zielszenario steigt der Anteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 gegenüber 2010 um knapp sechs Prozentpunkte auf gut 23 % an, im Referenzszenario nur auf circa 18 %. Im Zielszenario ist die Transportleistung der Schiene 2030 um 25 % höher als im Referenzszenario. Aus ökonomischer Sicht zeichnen sich im Zielszenario insgesamt positive Gesamtwirkungen ab, aus Umweltsicht schneidet das Zielszenario klar besser ab: Die Treibhausgasemissionen des Güterverkehrs sind bis 2030 um 18 % geringer als im Referenzszenario; der Energieverbrauch vermindert sich um 10 %. Aus ökologischer und volkswirtschaftlicher Sicht scheint es daher sinnvoll, die im Zielszenario skizzierten Maßnahmen hin zu einer nachhaltigeren Güterverkehrsinfrastruktur zeitnah umzusetzen.