Detailergebnis zu DOK-Nr. 71235
Bezugsgröße für den Verdichtungsgrad von Schichten ohne Bindemittel
Autoren |
R. Bialucha H. Motz T. Merkel H.-J. Ritter D. Demond S.-O. Schmidt S. Haas |
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Sachgebiete |
8.0 Allgemeines |
Bremen: Fachverlag NW im Carl Schünemann Verlag, 2016, 44 S., 48 B, 24 T, 31 Q, Anhang (Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Straßenbau H. S 95). - ISBN 978-3-95606-236-0. - Online-Ressource: verfügbar unter: http://bast.opus. hbz-nrw.de
Die Verdichtungsprüfung von Tragschichten ohne Bindemittel (ToB) benötigt eine Referenzdichte, die in Deutschland durch den Proctorversuch nach DIN EN 13286-2 ermittelt wird. Der Laborverdichtungsvorgang, der durch Wasserzugabe gefördert wird, erfolgt durch ein Fallgewicht. In Abhängigkeit von der eingesetzten Verdichtungsenergie und vom Wassergehalt lässt sich eine maximal erreichbare Trockendichte für ein Baustoffgemisch erzielen. Aufgrund des relativ geringen Feinanteils der Sieblinie eines ToB-Baustoffgemischs ist der Proctorversuch hier nur eingeschränkt verwendbar. Statt konvexer werden oft konkave Kurven, lineare Anstiege oder andere Kurvenverläufe gemessen, die eine Bestimmung eines optimalen Wassergehalts und einer Trockendichte nicht ermöglichen. Die In-situ-Baustoffverdichtung erfolgt durch Baustellenfahrzeuge, die die Parameter Frequenz, Amplitude und Eigenlast nutzen. Neben der Tatsache, dass der Proctorversuch für dränierende Baustoffgemische nicht optimal geeignet ist, besteht somit auch eine Verfahrensdiskrepanz zwischen der Labor- und der In-situ-Verdichtung. Aufgrund der vorgestellten Problematik des Proctorversuchs wurde ein Forschungsprojekt durchgeführt, das das Vibrationshammerverfahren nach DIN EN 13286-4 als das Verfahren identifizierte, das sehr vergleichbare Ergebnisse zum Proctorverfahren liefert. Mit diesem Verdichtungsverfahren werden auch für ofentrockene Proben Trockendichten erzielt, die im Vergleich zu einer optimalen Verdichtung gleichwertig ausfallen. Nachteil hierbei ist jedoch die fehlende Angabe eines Wassergehalts für die Baustelle. Mit der umfassenden Laborstudie an vierzehn Baustoffgemischen konnte gezeigt werden, dass das Vibrationshammerverfahren ein adäquates Laborverdichtungsverfahren zur Bestimmung der Bezugsgröße für den Verdichtungsgrad von Schichten ohne Bindemittel im Vergleich zum bisher in Deutschland angewendeten Proctorverfahren ist.