Detailergebnis zu DOK-Nr. 71312
Promenadenring in Leipzig - die große Vision
Autoren |
H. Topp |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung |
Straßenverkehrstechnik 60 (2016) Nr. 12, S. 868-870, 9 B, 8 Q
Der Promenadenring ist zweierlei: Ein urbaner Landschaftspark rund um das Leipziger Stadtzentrum und eine hoch belastete City-Ringstraße mit bis zu acht Kfz-Fahrstreifen plus vier Straßenbahngleise, ein dritter Aspekt sind die signifikanten Bauwerke am Ring: Vom Neuen Rathaus über Thomaskirche, Höfe am Brühl, Hauptbahnhof, Opernhaus, Neues Augusteum, Gewandhaus bis zum City-Hochhaus. Der Ursprung des fast 250 Jahre alten Promenadenrings liegt - wie in anderen Städten auch - in der Schleifung der Befestigungsanlagen; die große Vision war damals die bis heute überlieferte grüne Promenade des ältesten kommunalen Landschaftspark Deutschlands. Bis 1943 gab es auf der Außenseite des Parks eine im Wesentlichen zweispurige Ringstraße mit Kreisverkehren beidseits des Hauptbahnhofs und mit Straßenbahnlinien rund um das Stadtzentrum. Die für eine Innenstadt völlig überzogene Kfz-Verkehrsfunktion kam erst nach den Kriegszerstörungen in den 1960er-Jahren hinzu als städtebaulich-repräsentative Dominanz der wieder diskutierten "Ring-City" aus den 1920er-Jahren. Ein Zeuge der so entstandenen "autogerechten" Stadt war bis 2004 eine monströse Fußgängerbrücke an der Nordwest-Ecke der dort immer noch achtstreifigen City-Ringstraße mit knapp 60 m langem Fußgängerüberweg.