Detailergebnis zu DOK-Nr. 71328
Evaluierung eines Verfahrens zur Bewertung der Abbiegeabsicht des Fahrers an Kreuzungen
Autoren |
A. von Eichhorn P. Zahn |
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Sachgebiete |
0.3 Tagungen, Ausstellungen 5.11 Knotenpunkte 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Entscheidungen beim Übergang in die Elektromobilität: technische und betriebswirtschaftliche Aspekte. Wiesbaden: Springer Gabler, 2015, S. 211-221, 3 B, 8 Q
Die Erhöhung der Sicherheit an Kreuzungen stellt eine entscheidende Herausforderung für zukünftige Fahrerassistenzsysteme dar. Um den Fahrer frühzeitig auf gefährliche Situationen hinzuweisen, ist es von Bedeutung, die Abbiegeabsicht des Fahrers zu kennen. In dem Beitrag wird für diesen Zweck der Bewegungszustand des Fahrzeugs ausgewertet, da dieser im Gegensatz zu anderen Merkmalen, wie dem Blinker oder der Blickrichtung des Fahrers, jederzeit verfügbar ist beziehungsweise ohne zusätzliche Hardware erfasst werden kann. Es werden zwei verschiedene Verfahren zur Bewertung der Abbiegeabsicht anhand realer Fahrdaten evaluiert, die sich in ihren Anforderungen an die benötigte Rechenleistung für eine echtzeitfähige Implementierung unterscheiden. Es wurde gezeigt, dass die Verwendung der optimalen Überführungskosten zur Bewertung des beabsichtigten Manövers geeignet ist. Anhand von über 600 Kreuzungsüberfahrten unterschiedlicher Fahrer kann nachgewiesen werden, dass das im weiteren Verlauf durchgeführte Manöver rechtzeitig erkannt werden kann, bevor vor einem nicht relevanten Konflikt gewarnt wird. In dem untersuchten Datensatz können bei einer TTB von 1,2 s über alle Fahrten hinweg 99 % der Manöver erkannt werden, bei einer TTB von 2,4 s insgesamt noch 95 % aller Fahrten. Damit erfolgt der Nachweis, dass mit seriennaher Lokalisierung eine für ein Warnsystem rechtzeitige Vorhersage des beabsichtigten Manövers möglich ist. Im Vergleich mit dem alternativen Verfahren der Fahrspurzuordnung wird deutlich, dass die Methode der Überführungskosten insbesondere in Situationen vorteilhaft ist, in welchen das zeitliche Verhalten des Fahrers die Information über das gewünschte Abbiegeverhalten enthält, wie bei der Annäherung auf einem vorfahrtsberechtigten Kreuzungsarm.