Detailergebnis zu DOK-Nr. 71331
Role Model - Vorbild sein im Straßenverkehr
Autoren |
E. Aigner-Breuss D. Knowles |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 62 (2016) Nr. 5, S. 261-265, 4 B, 17 Q
Warum Vorbilder für Kinder so wichtig sind und ob Erwachsene dieser Rolle gerecht werden, zeigt das Projekt "Role Model". Auf Basis von psychologischen und soziologischen Theorien wurde das Verhalten von Kindern und Erwachsenen vor ausgewählten Grundschulen beobachtet. Zusätzlich wurden problemzentrierte Gruppeninterviews mit 93 Erst- und Zweitklässlern sowie eine schriftliche Befragung von Eltern mit Kindern dieser Altersgruppe (n = 578) durchgeführt. Die theoretischen Erklärungsansätze weisen darauf hin, dass Kinder sehr viel durch Beobachtung und Nachahmung lernen. Den Befragungen zufolge weiß die Mehrheit der Kinder daher bereits mit dem Schuleintritt, wie sie sich im Straßenverkehr zu verhalten hat. Dennoch lassen Eltern, eigenen Angaben zufolge, ihre Kinder in diesem Alter Alltagswege nicht alleine bewältigen. Entwicklungspsychologische Erkenntnisse geben ihnen Recht, da frühestens im Alter von 12 Jahren alle Fähigkeiten und Fertigkeiten für die selbstständige Verkehrsteilnahme ausgebildet sind. Bis dahin werden Erwachsene, insbesondere Eltern, in komplexen Situationen oftmals zu einem wichtigen Vorbild. Die Elternbefragung zeigt, dass sich Erziehungsberechtigte ihrer Vorbildrolle durchaus bewusst sind. Eigenen Auskünften zufolge gelingt es ihnen im Alltag dennoch nicht immer, korrekt zu handeln. Sowohl die Befragung als auch die Verhaltensbeobachtungen zeigen jedoch, dass in Anwesenheit der eigenen Kinder weniger Fehlverhalten gezeigt wird. Eltern versuchen damit dem von den Kindern im Interview geäußerten Wunsch nach Regeltreue und vorbildlichem Verhalten nachzukommen.