Detailergebnis zu DOK-Nr. 71336
Erarbeitung einer fachlichen Strategie zur Energieversorgung des Verkehrs bis zum Jahr 2050
Autoren |
P. Kasten W. Köppel M. Schmied P. Wüthrich M. Mottschall C. Degünther |
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Sachgebiete |
6.10 Energieverbrauch, Elektromobilität |
Dessau-Roßlau: Umweltbundesamt, 2016, 86 S., zahlr. B, Q, Anhang (Umweltbundesamt, Texte H. 2016, 72). - Online-Ressource: verfügbar unter: http://www.umweltbundesamt.de/publikationen
Ziel des Vorhabens war es, verschiedene Energieszenarien und -optionen für einen im Jahr 2050 treibhausgasneutralen Verkehrssektor zu vergleichen, um daraus Handlungsempfehlungen für eine langfristige Energieversorgungsstrategie im Verkehr abzuleiten. Dafür werden die Kosten für die Energieversorgung, die Anpassung der Infrastruktur und die Herstellung der Fahrzeuge in vier Szenarien mit unterschiedlichen Energieversorgungsoptionen verglichen. Wechselwirkungen mit anderen Energieversorgungssektoren sind dabei nicht berücksichtigt. Im Straßenverkehr, in dem eine direkte Stromnutzung technisch möglich ist, stellt die Elektrifizierung die kostengünstigste Energieversorgungsoption dar; systemische Hemmnisse und die geringe Akzeptanz könnten allerdings eine breite Einführung verhindern. PtG-CH4 ("Power-to-Gas" mit Methan) und PtL ("Power-to-Liquid") weisen im Straßenverkehr ähnliche Kosten auf, währenddessen die Nutzung von PtG-H2 in Brennstoffzellenfahrzeugen gerade bei niedrigen Fahrleistungen je Fahrzeug mit den höchsten Kosten verbunden ist. Im Schiffsverkehr scheint verflüssigtes PtG-CH4 die kostengünstigste Option zu sein. Im Flugverkehr sind PtL-Kraftstoffe aufgrund der fehlenden technischen Alternativen die günstigste Option und im Schienenverkehr stellt eine weitere Elektrifizierung eine sinnvolle Option dar. In der Analyse der Kostenstruktur ist zu erkennen, dass die Kosten für die Energieversorgung des Verkehrssektors und für die Fahrzeugherstellung die Gesamtkosten dominieren. Bei hohen Fahrleistungen je Fahrzeug (zum Beispiel Straßenfernverkehr, Seeschifffahrt) gewinnen die Kosten der Energieversorgung noch stärker an Bedeutung.