Detailergebnis zu DOK-Nr. 71431
Methodik zum Umgang mit Priorisierungsvorgaben für die Verkehrssteuerung auf HVS (Forschungsprojekt SVI 2011/004)
Autoren |
L. Raymann B. Tasnády C. Schmid-Mohni T. Dittrich N. Schiller C. Hürlimann |
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Sachgebiete |
5.15 Verkehrsablauf (Verkehrsfluss, Leistungsfähigkeit, Bemessung) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) 6.7.1 Verkehrssteuerung mit LSA |
Zürich: Schweizerischer Verband der Straßen- und Verkehrsfachleute (VSS), 2016, 54 S., 7 B, 3 T, zahlr. Q, Anhang (Bundesamt für Straßen (Bern) H. 1584)
Erste Priorität bei der Gestaltung lichtsignalgesteuerter Knoten genießt die Einhaltung der Verkehrssicherheit. Die Phasengestaltung und die Zwischenzeitenberechnung gewährleisten sichere Abläufe für alle Verkehrsteilnehmenden und bestimmen die Leistungsfähigkeit der Lichtsignalregelung. Die entsprechenden Gestaltungsvorgaben sind in Normen und Richtlinien festgehalten und bilden unabdingbare Voraussetzungen. Aber auch bauliche Vorkehrungen wie die Fußgänger-Schutzinseln (Mittelinseln) unterliegen "Vorschriften", die als "State of the Art" zu respektieren sind. Über die Verkehrssicherheit hinaus konkurrieren sich zahlreiche weitere Anforderungen an die Knotengestaltung und Steuerungsprogramme. Zeitliche Bevorzugungen einzelner Verkehrsmodi oder -ströme und das Bereitstellen von Kapazitäten für die gegebene Nachfrage führen in überlasteten Netzen zu mehrfachen Wettbewerbssituationen. Wichtige Priorisierungsvorgaben sind dabei oft in ortsspezifisch gültigen Gesetzen, Strategien, Fachkonzepten, Verordnungen und Richtlinien gegeben. Je nach Lage im Straßennetz überlagern sich dabei kommunale, kantonale und nationale Vorgaben. Das aufgezeigte methodische Vorgehen erlaubt eine situationsbezogene Priorisierung von konkurrierenden Verkehrsströmen und -modi in HVS-Netzen. Es konnte eine umfassende Systematik von Priorisierungsparametern erstellt werden. Die Forschungsarbeit zeigt weiter, dass die multimodale Kapazität des Verkehrsträgers Straße, insbesondere auch an den Netzübergängen, durch die systematische Anwendung der Parameter je nach Vorgaben optimiert oder im Extremfall maximiert werden kann. Auch hierzu gilt es, die Gestaltungsspielräume für einen Straßenknoten in der Konzeptions- und Vorprojektphase zu öffnen. Das Ergebnis der Projektierung führt dann mit der Festlegung der Parameter zu einer bestimmten Verkehrsqualität. Deshalb wird zur Verkehrsqualität kein separater Parameter definiert.