Detailergebnis zu DOK-Nr. 71437
Eine Untersuchung zur Verkehrsmittelwahl und notwendigen Wegelängen von alten Leuten in der kanadischen Hauptstadtregion: Anwendung eines nutzungstheoretischen ökonometrischen Modells (Orig. engl.: An investigation on mode choice and travel distance demand of older people in the National Capital Region (NCR) of Canada: application of a utility theoretic joint econometric model)
Autoren |
K.N. Habib |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Transportation 42 (2015) Nr. 1, S. 143-161, 3 B, 2 T, zahlr. Q
Die Mobilität älterer Menschen ist in den letzten Jahren immer mehr in den Fokus von Untersuchungen gerückt. Der Beitrag beschreibt eine empirische Untersuchung des Reiseverhaltens älterer Menschen in der kanadischen Hauptstadtregion. Sie untersucht die Verkehrsmittelwahl und Wegelängen zu verschiedenen Aktivitäten, an denen Senioren gewöhnlich teilnehmen. Das empirische Modell verwendet einen nutzungstheoretischen Ansatz, um die Effekte der Verkehrsmittelverfügbarkeit auf die gesamten Reiseentfernungen zu erfassen und daraus eventuelle Einflüsse der Verfügbarkeit hinsichtlich eines potenziellen Ausschlusses von sozialen Aktivitäten zu ermitteln. Es zeigt sich, dass gerade ältere Menschen in der kanadischen Hauptstadtregion sehr stark auf das eigene Auto orientiert sind, Nahverkehrsangebote für ihre Aktivitätsmuster eine untergeordnete Rolle spielen und aktive Fortbewegungsarten wie Zufußgehen oder Radfahren vernachlässigbar sind. Da die wichtigsten Örtlichkeiten für Aktivitäten, die für ältere Menschen wichtig sind, in der Hauptstadtregion vor allem im Stadtzentrum angeordnet sind, bedeutet dies für Senioren, die in den Randbereichen wohnen, erheblich längere Reisewege. Daraus schließt die Studie, dass es einer differenzierteren Stadtplanung, etwa der Schaffung von Stadtquartierszentren mit vielfältigen Angeboten, bedarf, damit es nicht zu einer Ausgrenzung von Senioren von sozialen Aktivitäten kommt.