Detailergebnis zu DOK-Nr. 71519
Fahrradparken - eine planerische Herausforderung
Autoren |
J. Thiemann-Linden |
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Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege 5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
PLANERIN (2016) Nr. 4, S. 41-43, 4 B
Der deutlichste Trend in der städtischen Verkehrsentwicklung in Deutschland ist die Zunahme der Fahrradnutzung. In einigen großen Städten wie München und Berlin haben sich die mit dem Rad zurückgelegten Kilometer innerhalb einer Dekade fast verdoppelt. Dieser Trend läuft international und sein Ende nicht abzusehen. "Kapazitätsorientierte Radverkehrsplanung" ist eine neue Aufgabe, damit es auf den Radverkehrsanlagen an Kreuzungen nicht zum Rückstau des Radverkehrs kommt. Nur wo sollen all diese Fahrräder am Start und am Ziel parken? Massenhaft an Hauswänden, Zäunen oder an Schildermasten abgestellte Fahrräder schränken schon heute die Gehwegbreite ein und behindern Rollator-Nutzende wie Blinde, die sich mit Langstock orientieren wollen. Auch der zweite Nationale Radverkehrsplan der Bundesregierung (NRVP 2020) benennt das Fahrradparken deutlicher als Handlungserfordernis als noch der NRVP von 2002 und fordert mehr und bessere Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen und Bushaltestellen, in Innenstädten und an Arbeitsplatzschwerpunkten. Für dichte Wohngebiete wird ein Bedarf an neuen kreativen Lösungen erwartet, dabei auch die Inanspruchnahme von Pkw-Stellplätzen am Fahrbahnrand fürs Fahrradparken genannt. Tatsächlich wird in vielen Städten bereits durch Umverteilung des Straßenraums, durch zwei- statt vierstreifige Fahrbahnen, Umnutzung bisheriger Pkw-Stellplätze und Einbeziehung der privaten Seitenbereiche der Straße mehr Platz fürs Fahrradparken geschaffen.