Detailergebnis zu DOK-Nr. 71597
Feuchtsalz mit erhöhtem Soleanteil - Erfahrungen und Strategien in Niederösterreich
Autoren |
M. Hoffmann J. Neuhold |
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Sachgebiete |
16.4 Winterdienst |
Straße und Autobahn 68 (2017) Nr. 2, S. 101-109, 15 B, 11 Q
Untersuchungen zur Salzstreuung haben gezeigt, dass nur ein begrenzter Anteil der ausgebrachten Taumittel nach dem Streuvorgang auf der Fahrbahn verbleibt. Im Rahmen eines Forschungsprojekts des Bundeslands Niederösterreich und der TU Wien - Institut für Verkehrswissenschaften wurde die Winterdiensttechnik mit erhöhten Soleanteilen FS 50 bis maximal FS 70 untersucht. Das Hauptaugenmerk bei den Untersuchungen dieser erweiterten Feuchtsalztechnik lag in der Suche nach Möglichkeiten zur Minimierung der Streu- und Austragungsverluste sowie in der praktischen Umsetzung mit einem bestehenden Fuhrpark. Bei einer Umstellung auf diese Winterdiensttechnik können bestehende Feuchtsalzstreuer kostengünstig umgerüstet werden. Diese werden mit einem zusätzlichen Soletank und einem zusätzlichen, zweiten Soleschlauch zum Streuteller nachgerüstet. Dadurch kann die erforderliche höhere Solemenge zum Streuteller befördert werden. Weiter wird das Bedienpult für das neue Verhältnis von Sole zu Trockensalz umprogrammiert. Bei einem höheren Soleanteil sind die Reichweiten der Streufahrzeuge für die Einsatzfälle F5 30, FS 50, FS 70 und auch für FS 100 zu überprüfen. Aus Sicht eines effizienten und umweltfreundlichen Winterdienstes belegten die Untersuchungsergebnisse klar die Vorteile eines erhöhten Soleanteils. Je höher der Soleanteil, umso geringer sind die Streuverluste und umso rascher die Tauprozesse. Hinsichtlich der einzustellenden Streumenge wird bei den Streuungen mit erhöhten Soleanteilen mit den gewohnten eingestellten Streumengen wie bei FS 30 gefahren. Dadurch ist die tatsächlich ausgebrachte Salzmenge beispielsweise bei FS 50 um 21 % niedriger als bei FS 30 bei gleichzeitig etwas höherer effektiver Restsalzmenge.