Detailergebnis zu DOK-Nr. 71605
Weniger Auto, mehr Umweltverbund? Just do it! - große Potenziale zur Verhaltensänderung werden übersehen
Autoren |
W. Brög |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 6.1 Verkehrserhebungen, Verkehrsmessungen |
mobilogisch! 38 (2017) Nr. 1, S. 36-40, 11 T, 2 Q
Die Diskussion über ein nachhaltigeres Mobilitätsverhalten ist nach wie vor stark geprägt von Ideen zur Veränderung der Infrastruktur oder des ordnungspolitischen Rahmens. Große Potentiale, die bereits jetzt - ohne weitere Maßnahmen - erschlossen werden können, bleiben unbeachtet. In der Mobilitätsplanung unterscheidet man die Maßnahmen, mit denen man das Verhalten beeinflussen möchte, in zwei Gruppen: Die sogenannten "hard policies" sind Maßnahmen, die die externen Rahmenbedingungen des Mobilitätsverhaltens verändern, also vor allem Veränderungen der Infrastruktur (im weiteren Sinne) sowie ordnungspolitische oder fiskalische Maßnahmen. Dem stehen gegenüber die sogenannten "soft policies", deren Ziel es ist, die internen Rahmenbedingungen des Mobilitätsverhaltens zu verändern, also beispielsweise Informations-, Awareness- oder Werbekampagnen. Dabei ist wichtig zu beachten, dass jegliche Policy, ob hard oder soft, zunächst nur die Rahmenbedingungen, also die jeweiligen Verhaltenssituationen verändert und darauf hoffen muss, dass die betroffenen Menschen auch mit entsprechenden Verhaltensänderungen reagieren. Valide Untersuchungen der subjektiven Verhaltenssituationen zeigen regelmäßig, dass unser Mobilitätsverhalten zu etwa gleichen Teilen bestimmt ist von externen wie von internen Faktoren. Das bedeutet, dass die Potenziale für hard und soft policies etwa gleich groß sind.