Detailergebnis zu DOK-Nr. 71644
Integrierte Wasserleitplanung: Anpassung an Auswirkungen von Überflutungen und Trockenheit im urbanen Raum
Autoren |
F. Brenne L. Deister A. Stokman |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung 5.18 Versorgungsleitungen, Straßenentwässerung |
PLANERIN (2016) Nr. 6, S. 19-22, 6 B, 2 Q
Das Zusammenspiel zwischen Stadtstrukturen und den Systemen der Regenwasserinfrastruktur muss angesichts der notwendigen Anpassung an Klimatrends und Extremwetter grundliegend neu gedacht werden. Im Rahmen des INIS-Forschungsprojekts "Schritte zu einem anpassungsfähigen Management des urbanen Wasserhaushalts (SaMuWa)" wurde der Ansatz einer integrierten Wasserleitplanung entwickelt, mit dem Ziel, großräumige Strategien und ortsspezifische Maßnahmen zur Förderung einer ausgeglichenen Wasserbilanz und zur Überflutungsvorsorge in der Stadtentwicklungsplanung zu verankern. Zunehmende Hitzewellen und Starkregenereignisse stellen Städte weltweit vor große Herausforderungen: Einige Regionen Deutschlands werden sich im Zuge der Klimaerwärmung von Wasserdargebots- in Zehrregionen wandeln. In den dicht bebauten Städten verstärkt sich dieser Effekt durch das spezifische urbane Mikroklima, den sogenannten "Hitzeinsel"-Effekt. In heißen Sommern werden die Belastungen für die städtischen Grünflächen und die in den sich zunehmend verdichtenden Innenstädten lebenden Menschen steigen - insbesondere für den wachsenden Anteil älterer. Angesichts der Auswirkungen des Klimawandels bedarf es eines grundsätzlichen Umdenkens hin zu einer wassersensiblen, multifunktionalen Gestaltung der Oberflächen der Stadt: Das Ziel muss sein, mehr Wasser zu verdunsten und zu versickern, die Stadt im Extremfall überflutungstauglich zu machen und Wasser gleichzeitig für Hitzeperioden zu speichern und zur Verfügung zu stellen.