Detailergebnis zu DOK-Nr. 71655
Gehölzpflege im Spannungsfeld der öffentlichen Wahrnehmung
Autoren |
F. Eilermann |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels 16.8 Wartungs- und Pflegedienst |
Straßenverkehrstechnik 61 (2017) Nr. 3, S. 198-205, 3 B
Das Straßenbegleitgrün ist unmittelbarer Bestandteil der Infrastruktur "Straße". Obwohl diese Vegetation zweifellos aus natürlichen, biologischen Objekten besteht, ist sie doch häufig ein rein künstliches Produkt mit fest zugewiesenen Funktionen. Die zur Gewährleistung, Erhaltung oder Wiederherstellung dieser Funktionen erforderlichen Maßnahmen werden allgemein als "Grün-Pflege" bezeichnet. Bereits durch den Gebrauch dieses Begriffs "Pflege" entsteht ein Konfliktpotenzial, da hierzu im Spracheinsatz verschiedenste Interpretationsweisen existieren. So werden Handlungen auf der einen Seite im Sinne von "sanft", "schonend", "heilend" aufgefasst, auf der anderen Seite werden aber auch Tätigkeiten im Sinne von "instand halten", "warten", "reparieren" damit in Verbindung gebracht. Insbesondere im bevölkerungsreichen und verkehrsdichten Bundesland NRW treten Konfliktpotenziale zusätzlich durch die Vielzahl von Verkehrsteilnehmern sowie direkten Anliegern deutlich zutage. Bei der Gehölzpflege instabiler alter Bestände im Extensivbereich entstehen vielfach optisch drastische Eindrücke. Eine sachliche Argumentation der Notwendigkeit ist ohne Kenntnis der Ausgangsbedingungen und der Zielsetzungen häufig schwierig. Kurze Statements reichen dazu vielfach nicht aus. Da speziell das Handeln und die Tätigkeiten einer öffentlichen Verwaltung eine entsprechend hohe Transparenz und Akzeptanz in der Öffentlichkeit erfordern, sind bei der Planung, Ankündigung (Kommunikation) und Durchführung der Maßnahmen möglichst eindeutig zu interpretierende Begriffe und Angaben hilfreich.