Detailergebnis zu DOK-Nr. 71941
Lebenslanger Korrosionsschutz - Pilotprojekt Stahlverbundbrücke
Autoren |
S. Franz |
---|---|
Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung 15.2 Stahlbrücken |
Tagungsband 27. Dresdner Brückenbausymposium: Planung, Bauausführung, Instandsetzung und Ertüchtigung von Brücken, 13. und 14. März 2017. Dresden: Technische Universität Dresden, Institut für Massivbau, 2017, S. 103-114, 9 B, 15 Q
Mit diesem Pilotprojekt strebt die Straßenbauverwaltung in Hessen an, Brückenbauwerke in Zukunft innovativ, nachhaltig und wirtschaftlich zu bauen. Um den Korrosionsschutz dauerhaft aufrechtzuerhalten, ist die Feuerverzinkung der Stahlkonstruktion für Brückenbauwerke ein vielversprechender Lösungsansatz. Da bei ausreichender Schichtdicke der Verzinkung eine Schutzdauer in der Größenordnung der Nutzungsdauer der Brückentragwerke zu erreichen ist, kann auf mehrfache aufwendige Erhaltungsmaßnahmen während der Nutzungsphase verzichtet werden. Verkehrseinschränkungen und die damit direkt oder indirekt verbundenen Kosten können so erheblich vermindert werden. Sowohl im Herstellungsprozess als auch bei einem späteren Rückbau ist der Rohstoff Zink nahezu vollständig wiederverwertbar. Im Fertigungsprozess existieren seit Jahren geschlossene Rohstoffkreisläufe mit hochwertigen Aufbereitungsverfahren. Auch nach einem Rückbau des Bauwerks lässt sich der Zinkanteil problemlos vom Stahl trennen und dem Werkstoffkreislauf wieder zuführen. Im Vergleich hierzu muss das Strahlgut beim Abtrag einer organischen Beschichtung als Sonderabfall entsorgt werden. Unter Berücksichtigung aller relevanten Einflüsse auf die Umweltverträglichkeit und die Lebenszykluskosten stellt sich schon heute die Feuerverzinkung als eine kostengünstige Variante dar. Geringe Abmessungen im Fertigteilbau und eine reduzierte Tonnage der Einzelelemente ermöglichen einen schnellen Baufortschritt. Bei einer erfolgreichen Anwendung der Feuerverzinkung im Rahmen dieses Pilotprojekts empfiehlt es sich, hierfür kurzfristig Regelwerke aufzustellen. Die Dokumentation des Pilotprojekts einschließlich eines Abschlussberichts wird für andere Vorhabenträger eine wertvolle Unterstützung sein.