Detailergebnis zu DOK-Nr. 71985
Neue Mobilität und "alte" Stellplätze
Autoren |
H.H. Topp |
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Sachgebiete |
5.3.1 Stadt- und Verkehrsplanung 5.13 Ruhender Verkehr (Parkflächen, Parkbauten) |
Straßenverkehrstechnik 61 (2017) Nr. 6, S. 391-394, 3 B, 10 Q
Bei circa 25 m² pro Platz einschließlich der Zu- und Abfahrt kommt man auf circa 3 000 km² für das Pkw-Abstellen. Die Kosten für die Herstellung eines Stellplatzes reichen von circa 1 500 € für einen ebenerdigen bis deutlich über 25 000 € für einen Platz in einer Tiefgarage. Die Multiplikation der Summe der Stellplätze mit einem mittleren HerstelIungswert von circa 3 000 € führt zu einem Anlagevermögen von rund 360 Milliarden €. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) sieht einen Bedarf von mindestens 350 000 neuen Wohnungen pro Jahr. Bei einem bisher üblichen Stellplatzschlüssel von 1,0 pro Wohnung bis zu 100 m² wären also 350 000 neue Stellplätze pro Jahr erforderlich. Eine Reduzierung des Stellplatzschlüssels auf zum Beispiel 0,7 würde die Anzahl der notwendigen Stellplätze um 105 000 verringern. Geht man davon aus, dass dies an erster Stelle zu weniger Tiefgaragen-Stellplätzen à circa 18 000 € führen würde, dann ergäben sich Kosteneinsparungen von ca. 1,9 Milliarden € pro Jahr. Hinzu kommen reduzierte Kosten für die Erschließung; in der Summe also eine Win-win-win-Situation für Stadt, Investor und Bewohner. Tiefgaragen entlasten zwar den öffentlichen Raum von ruhendem Verkehr, sie wirken aber im Wohnungsbau als Kostentreiber, und je nach Wohnungsgröße schlagen die Stellplatzkosten unterschiedlich durch.