Detailergebnis zu DOK-Nr. 72000
Landeskonzept Wiedervernetzung an Straßen in Baden-Württemberg - Vernetzte Lebensräume
Autoren | |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels 15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Stuttgart: Ministerium für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg, 2015, 39 S., B, T
Für die meisten Tiere stellen Straßen, Schienen und Siedlungsbereiche schwer überwindbare Hindernisse dar. Um sich Nahrung zu beschaffen und sich fortzupflanzen, müssen Tiere ihre Lebensräume und Reviere wechseln können. Wenn Tierpopulationen sich nicht mit ihren auch fernen Artgenossen austauschen können, droht zudem langfristig eine genetische Verarmung der Populationen bis hin zum Aussterben der Art. Deshalb wurden Konzepte entwickelt, die das Ziel haben, Lebensräume und Reviere der betroffenen Tierarten wieder miteinander zu verbinden. Diese Wiedervernetzungskonzepte sind damit auch ein Instrument zur Wiederherstellung und zur dauerhaften Sicherung der biologischen Vielfalt. Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur (MVI) in Baden-Württemberg hat aufbauend auf Fachplänen des Bundes und des Landes das "Landeskonzept Wiedervernetzung an Straßen" erarbeitet. Wesentliche Bestandteile des Landeskonzepts sind die Identifizierung und Priorisierung von Wiedervernetzungsabschnitten im Straßennetz. Die Straßenbauverwaltung erhält eine Planungsgrundlage, um die Vernetzung von Lebensräumen insbesondere bei Ausbaumaßnahmen und bei Erhaltungsmaßnahmen aufrechtzuerhalten beziehungsweise wiederherzustellen. Wenn aus den Um- und Ausbautiteln für Bundesfernstraßen Haushaltsmittel zur Verfügung stehen oder im Land Mittel für Wiedervernetzungsmaßnahmen ausgewiesen werden, liefert das Konzept die fachliche Basis. Schließlich kann es dazu dienen, Wiedervernetzungsmaßnahmen zu identifizieren, die als Kompensationsmaßnahmen umgesetzt werden. Behandelt werden das Landeskonzept, Konfliktstellen, Amphibienwanderstrecken, das Bundesprogramm und die Standortfindung.