Detailergebnis zu DOK-Nr. 72154
Dauerhafte Betonfahrbahndecken durch Verwendung unterschiedlicher Bindemittel in Ober- und Unterbeton
Autoren |
R. Breitenbücher M. Müller H.-M. Ludwig C. Schulte-Schrepping |
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Sachgebiete |
9.3 Zement, Beton, Trass, Kalk 11.3 Betonstraßen |
Beton- und Stahlbetonbau 112 (2017) Nr. 4, S. 219-227, 10 B, 2 T, 13 Q
Die Eignung hüttensandhaltiger Zemente sowie von Steinkohlen zur Vermeidung einer betonschädigenden Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) im Beton ist hinreichend bekannt. Im deutschen Betonstraßenbau werden entsprechende Bindemittel jedoch nur selten eingesetzt, da eine Verschlechterung des Frost-Tausalz-Widerstands des Betons erwartet wird, insbesondere bei hohen Klinkersubstitutionsraten. Die zweischichtige Bauweise von Fahrbahndecken bietet hier die Möglichkeit, Zemente mit erhöhtem Hüttensandanteil nur im Unterbeton einzusetzen, während im hochbelasteten, dünnen Oberbeton weiterhin klinkerreiche Zemente verwendet werden. So kann die Gefahr einer schädigenden AKR im Unterbeton vermindert werden, ohne den Frost-Tausalz-Widerstand der Fahrbahn zu beeinträchtigen. Diese Herangehensweise wird im aktuellen Regelwerk (TL Beton-StB 07) allerdings noch ausgeschlossen. Für den Ober- und Unterbeton ist ein Zement der gleichen Art und Festigkeitsklasse zu verwenden. Weiterhin ist die Anrechnung von Steinkohlenflugasche auf den Wasserzementwert Straßenbeton nicht zulässig. Im Rahmen eines Forschungsvorhabens sollten daher die notwendigen theoretischen sowie labortechnischen Kenntnisse gewonnen werden, um die Chancen und Risiken einer flexibleren Bindemittelanwendung im Betonstraßenbau einzuschätzen.