Detailergebnis zu DOK-Nr. 72163
Fertigteileinsatz im Brückenbau - Chancen nutzen
Autoren |
A. Karroum G. Marzahn |
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Sachgebiete |
15.0 Allgemeines, Erhaltung |
Bauingenieur 92 (2017) Nr. 7/8, S. 293-298, 6 B, 8 Q
Im Beitrag werden zunächst die Entwicklung der Verkehrsbelastungen, der Brückenbauweisen und der Zustand der Brücken im Bundesfernstraßenbereich sowie die hieraus resultierende Notwendigkeit der systematischen Brückenmodernisierung dargestellt. Zur Bewältigung der sehr umfangreichen anstehenden Aufgaben sind Möglichkeiten der Planungsbeschleunigung und schnelleren baulichen Umsetzung notwendig. Neben vertraglichen Maßnahmen wie Beschleunigungsvergütung oder Bonus-Malus-Regelungen sind auch eine frühzeitige Ausschreibung, die Zulassung von technischen Nebenangeboten oder die Zusammenfassung von Fach- und Teillosen geeignete Mittel. Weiter werden eine stärkere Standardisierung, insbesondere bei kleineren und wenig komplexen Bauwerken, sowie der mögliche Einsatz von Fertigteilen mit den Vorteilen einer parallelen Fertigung ansonsten nacheinander ausgeführter Prozessschritte und einer besseren Bauqualität aufgrund kontrollierter Werksfertigung genannt. Der prinzipiell seit Jahrzehnten in Deutschland übliche Einsatz von Fertigteillösungen ist aufgrund negativer Erfahrungen mit Brücken aus den 1960er- und 1970er-Jahren, vor allem aufgrund des hohen Anteils konstruktionsbedingter Fugen, aber auch wegen der unvorteilhaften Gestaltung, aktuell gering. Um im Sinne der Baubeschleunigung hier entgegenzuwirken, wurde in Nordrhein-Westfalen für die Erneuerung einer Brücke über die A 46 ein Ideenwettbewerb ausgelobt. Der Siegerbeitrag, eine Kombination aus Stahlbeton- und Stahlelementen, wird dargestellt. Die Sperrzeit von ursprünglich 220 Tagen bei konventioneller Ausführung kann auf 100 Tage bei Anwendung der Fertigteilbauweise reduziert werden.